Der Australische Dollar (AUD) gewinnt am Dienstag an Fahrt, gestützt durch die positiven chinesischen Wirtschaftsdaten. Die neuesten am Dienstag veröffentlichten Daten zeigten, dass der Caixin EMI für das verarbeitende Gewerbe Chinas im März auf 51,2 von 50,8 im Februar anstieg. Dieser Wert war besser als die Erwartung von 51,1. Dennoch könnte das Aufwärtspotenzial für das Paar angesichts globaler Handelsunsicherheiten begrenzt sein. Die Märkte könnten vor den reziproken Zöllen von US-Präsident Donald Trump am Mittwoch vorsichtig werden, was den Aussie belasten könnte.
Alle Augen werden auf die Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia (RBA) am Dienstag gerichtet sein. Es wird erwartet, dass die RBA die Zinssätze bei der Sitzung im April unverändert lässt, während sie eine Wahlkampagne abwartet, die sich mit Lebenshaltungskostenfragen beschäftigt, und sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen einer von den USA getriebenen Umwälzung im globalen Handel vorbereitet. Die Pressekonferenz von RBA-Gouverneurin Michele Bullock folgt um 04:30 GMT. Auf der US-Seite wird der ISM Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe im März im Fokus stehen.
AUD/USD handelt am Tag fester. Das Paar bewegt sich innerhalb des symmetrischen Dreiecksmusters auf dem Tageszeitrahmen. Der negative Ausblick für AUD/USD bleibt bestehen, da der Preis unter dem wichtigen 100-Tage Exponential Moving Average (EMA) liegt. Das Abwärtsmomentum wird durch den 14-Tage Relative Strength Index (RSI) unterstützt, der unterhalb der Mittellinie bei etwa 41,50 steht und die Verkäufer kurzfristig unterstützt.
Die untere Begrenzung des Dreiecksmusters bei 0,6225 fungiert als erste Unterstützung für das Paar. Ausgedehnte Verluste könnten einen Rückgang auf 0,6186, das Tief vom 4. März, zur Folge haben. Weiter südlich liegt das nächste Unterstützungsniveau bei 0,6130, dem Tief vom 13. Januar.
Auf der Oberseite wird die erste Barriere für AUD/USD bei 0,6330, dem Hoch vom 26. März, gesehen. Die nächste Hürde, die es zu beobachten gilt, ist 0,6352, der 100-Tage EMA. Ein entscheidender Durchbruch über dieses Niveau könnte eine Rallye auf 0,6370, die obere Begrenzung des symmetrischen Dreiecksmusters, zur Folge haben.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) legt die Geldpolitik des Landes fest und strebt eine Inflationsrate von 2-3 % an. Zinssatzerhöhungen stärken in der Regel den australischen Dollar, während Zinssenkungen ihn schwächen.
Traditionell galt Inflation als nachteilig für Währungen, da sie den Wert des Geldes mindert. In modernen Volkswirtschaften hat sich jedoch gezeigt, dass moderate Inflation zu Zinserhöhungen durch Zentralbanken führt, was wiederum Kapitalzuflüsse aus dem Ausland anzieht. Investoren suchen nach höheren Renditen, was die Nachfrage nach der lokalen Währung – im Fall Australiens den Australischen Dollar – stärkt.
Makroökonomische Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Einkaufsmanagerindex (PMI) haben direkten Einfluss auf die Währungen eines Landes. Eine starke Wirtschaft zieht Kapital an und stärkt die heimische Währung.
Quantitative Lockerung (QE) ist ein geldpolitisches Instrument, das in Krisenzeiten eingesetzt wird, wenn Zinssenkungen allein nicht ausreichen, um die Kreditvergabe in der Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Reserve Bank of Australia (RBA) nutzt QE, indem sie australische Dollar druckt, um damit Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Finanzinstituten aufzukaufen. Damit wird den Banken dringend benötigte Liquidität zur Verfügung gestellt. Eine solche Maßnahme führt in der Regel zu einer Abwertung des australischen Dollars.
Quantitative Straffung (QT) stellt das Gegenstück zur quantitativen Lockerung (QE) dar und wird eingeleitet, sobald sich die Wirtschaft erholt und die Inflation wieder anzieht. Während die Reserve Bank of Australia (RBA) im Rahmen der QE Staats- und Unternehmensanleihen aufkauft, um den Finanzmärkten Liquidität zuzuführen, beendet sie bei QT diese Käufe und reinvestiert nicht in fällige Anleihen. Diese geldpolitische Maßnahme wird in der Regel als positiv für den australischen Dollar bewertet.