Am Wochenende wurde bekannt, dass die chinesische Regierung plant, den großen staatlichen Banken frisches Kapital zuzuführen. Vier große Banken (Bank of Communications, Bank of China, Postal Savings Bank of China und China Construction Bank) werden vom Finanzministerium Kapitalspritzen in Höhe von insgesamt 500 Mrd. RMB erhalten. Dies ist keine völlig neue Nachricht: RMB 500 Milliarden an neuen Staatsanleihen waren bereits im Haushalt der Regierung für diesen Zweck vorgesehen, so Volkmar Baur, Devisenanalyst der Commerzbank.
„Die Kapitalspritze sollte die Banken in die Lage versetzen, mehr Kredite zu vergeben, was der Wirtschaft weiterhin einen gewissen zyklischen Rückenwind verleihen könnte. Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft hat sich seit der Ankündigung einiger Stützungsmaßnahmen im vergangenen September etwas aufgehellt, wie die EMIs von heute Morgen zeigen. Der allgemeine Aufwärtstrend hat sich fortgesetzt. Auch die am Freitagnachmittag veröffentlichten Zahlungsbilanzdaten sind ermutigend.“
„Die Regierung gibt 500 Mrd. RMB aus, um ihren Anteil an staatlichen Banken zu erhöhen, und ist laut Bloomberg bereit, für diese Aktien einen Aufschlag zwischen 8,8 % und 21,5 % auf die Aktienkurse vom Freitag zu zahlen. Damit wird der Bankensektor effektiv subventioniert, damit er vor allem Kredite an die Industrie vergibt. Dadurch wird die Angebotsseite in China weiter gestärkt, während die private Nachfrage (vor allem strukturell) weiterhin unterversorgt bleibt.“
„Der CNY dürfte weiterhin unter Druck bleiben, da die schwache strukturelle Entwicklung auf ein anhaltend niedriges Zinsumfeld hindeutet und somit die Zinsdifferenz zu den USA, aber auch zu Europa, negativ bleiben dürfte. Kurzfristig dürfte der CNY durch sich verbessernde Wirtschaftsdaten gestützt werden.“