Das Währungspaar AUD/USD fällt am Montag im nordamerikanischen Handel auf etwa 0,6235, den niedrigsten Stand seit mehr als drei Wochen. Der Australische Dollar (AUD) schwächelt gegenüber seinen Peers vor der geldpolitischen Sitzung der Reserve Bank of Australia (RBA) am Dienstag.
Die Anleger erwarten, dass die RBA ihren Leitzins (OCR) auf dem aktuellen Niveau von 4,1% belässt. Daher werden die Anleger besonderes Augenmerk auf die geldpolitischen Hinweise der RBA legen.
Unterdessen hat die Vorsicht unter den Marktteilnehmern vor dem sogenannten "Befreiungstag" am Mittwoch, an dem US-Präsident Donald Trump reziproke Zölle ankündigen wird, die Attraktivität des Australischen Dollars (AUD) gedämpft. Die Anleger erwarten, dass Trumps Zölle erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Aussichten Chinas haben werden, da die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt den höchsten Handelsüberschuss gegenüber den USA aufweist.
Eine neue Eskalation der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten Chinas belastet den Australischen Dollar, da Australien stark von seinen Exporten nach China abhängig ist.
Während der nordamerikanischen Handelszeiten steigt der US-Dollar (USD) leicht an, nachdem er intraday Verluste wieder aufgeholt hat. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs Hauptwährungen misst, erholt sich auf etwa 104,20, nachdem er zuvor ein neues 10-Tages-Tief von etwa 103,75 erreicht hatte.
AUD/USD bricht unter die aufwärts gerichtete Grenze des aufsteigenden Dreiecks auf dem Tageschart bei etwa 0,6275, das vom Februar-Tief bei 0,6087 eingezeichnet ist. Der horizontale Widerstand des oben genannten Chartmusters liegt beim Hoch vom 21. Februar bei 0,6408. Eine aufsteigende Dreiecksformation zeigt eine Volatilitätskontraktion an, die jedoch nach einem Durchbruch erheblich zunimmt.
Der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) liegt bei etwa 0,6290 und deutet auf einen Abwärtstrend hin.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) fällt auf etwa 40,00. Ein neues bärisches Momentum würde ausgelöst, wenn der RSI unter diesen Wert fällt.
Weitere Abwärtsbewegungen sind zu erwarten, wenn das Paar unter das Tief vom 4. März bei 0,6187 fällt, in Richtung des Februar-Tiefs bei 0,6087, gefolgt von der psychologischen Unterstützung bei 0,6000.
Auf der anderen Seite wird eine nachhaltige Bewegung über das Hoch vom 18. März bei 0,6390 die Türen zum Hoch vom 5. Dezember bei 0,6456 und dem runden Widerstand bei 0,6500 öffnen.
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.