Der Australische Dollar (AUD) erholt sich am Montag von einigen Verlusten, gestützt durch die positiven chinesischen Wirtschaftsdaten. Die neuesten am Montag veröffentlichten Daten zeigten, dass der Einkaufsmanager-Index (EMI) für das verarbeitende Gewerbe des NBS in China im März auf 50,5 gestiegen ist, verglichen mit 50,2 im Februar. Der Wert entsprach den Markterwartungen. Unterdessen verbesserte sich der NBS EMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe im März auf 50,8 gegenüber 50,4 zuvor und übertraf die erwarteten 50,5.
Allerdings könnte das Aufwärtspotenzial für das Paar aufgrund globaler Handelsbedenken begrenzt sein, bevor am Mittwoch eine geplante Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zu reziproken Zöllen erfolgt. In der Zukunft werden die Anleger die Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia (RBA) am Dienstag genau beobachten. Die australische Zentralbank wird voraussichtlich die Zinssätze bei der Sitzung im April unverändert lassen, während sie eine Wahlkampagne abwartet, die sich mit Lebenshaltungskostenfragen beschäftigt, und sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen einer von den USA getriebenen Umwälzung im globalen Handel vorbereitet. Auf der US-Agenda wird der ISM EMI für das verarbeitende Gewerbe im März später am Dienstag veröffentlicht.
AUD/USD handelt am Tag im positiven Bereich. Das Paar bleibt innerhalb des symmetrischen Dreiecks auf dem Tageszeitrahmen begrenzt. Die bärische Tendenz bleibt intakt, da der Preis unter dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) gehalten wird. Dennoch kann eine weitere Konsolidierung nicht ausgeschlossen werden, da der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) um die Mittellinie schwebt, was auf ein neutrales Momentum in der nahen Zukunft hinweist.
Die erste obere Barriere für AUD/USD liegt bei 0,6330, dem Hoch vom 26. März. Eine starke Bewegung über dieses Niveau könnte eine Rallye auf 0,6355, den 100-Tage-EMA, zur Folge haben. Weiter nördlich wird die nächste Hürde bei 0,6375, der oberen Begrenzung des symmetrischen Dreiecks, gesehen.
Auf der Unterseite fungiert das Tief vom 24. März bei 0,6262 als erste Unterstützung für das Paar. Wenn sich das bärische Momentum unter dem genannten Niveau aufbaut, könnte dies zu weiteren Verkäufen führen und AUD/USD in Richtung 0,6225, die untere Grenze des Dreiecks, ziehen. Der zusätzliche Abwärtsfilter, den es zu beobachten gilt, ist 0,6186, das Tief vom 4. März.
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.