Das Paar NZD/USD wird während der frühen asiatischen Sitzung am Donnerstag im positiven Bereich um 0,5820 gehandelt. Der Neuseeländische Dollar (NZD) gewinnt an Boden nach den stärker als erwarteten Wachstumsdaten im vierten Quartal 2024. Allerdings könnte der Aufwärtstrend des Paares begrenzt sein, da die Federal Reserve (Fed) ihre Zinssätze bei ihrer Sitzung beibehalten hat, was den Greenback stützt.
Die am Donnerstag veröffentlichten Daten von Statistics New Zealand zeigten, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Neuseelands im vierten Quartal (Q4) um 0,7% im Vergleich zum Vorquartal wuchs, gegenüber -1,1% zuvor (revidiert von -1,0%). Dieses Ergebnis lag über dem Konsens von 0,4%. Das jährliche BIP für Q4 schrumpfte um 1,1%, nach einem Rückgang von 0,3% im Q3, während die Schätzung eines Rückgangs um 1,4% übertroffen wurde. Der Chefökonom von Kiwibank, Jarrod Kerr, sagte, Neuseeland krieche aus der Rezession heraus. Der Kiwi notiert in unmittelbarer Reaktion auf die positiven BIP-Daten leicht fester.
Die Fed hielt den Leitzins bei ihrer Sitzung im März am Mittwoch in einer Spanne von 4,25% bis 4,5%, wie allgemein erwartet. Dennoch behielt die US-Notenbank ihren Ausblick auf zwei Zinssenkungen im verbleibenden Jahr bei und verwies auf die Unsicherheit durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.
Während einer Pressekonferenz bemerkte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell: "Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt sind solide, und die Inflation hat sich unserem langfristigen Ziel von 2% angenähert, bleibt jedoch etwas erhöht." Die hawkischen Kommentare der Fed-Vertreter könnten den Greenback stützen und kurzfristig als Gegenwind für das NZD/USD-Paar wirken.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.