Die indische Rupie (INR) schwächt sich am Dienstag. Ein Anstieg der Rohölpreise im Zuge der eskalierenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten belastet die lokale Währung. Es ist erwähnenswert, dass Indien der drittgrößte Ölverbraucher der Welt ist und höhere Rohölpreise tendenziell negative Auswirkungen auf den Wert der INR haben.
Nichtsdestotrotz könnten die US-Dollar-Verkäufe von ausländischen Banken und die Bedenken über das langsame Wachstum der US-Wirtschaft aufgrund der Handelspolitik der US-Regierung von Präsident Donald Trump dazu beitragen, die Verluste der INR zu begrenzen. Darüber hinaus könnte die Devisenintervention der Reserve Bank of India (RBI) eine signifikante Abwertung der indischen Rupie verhindern.
Die Märkte erwarten allgemein, dass die Federal Reserve (Fed) bei der Beendigung ihrer zweitägigen Sitzung am Mittwoch den Leitzins in einer Spanne von 4,25% bis 4,50% unverändert lässt. Der Schwerpunkt wird auf der politischen Orientierung der Fed liegen. Ökonomen erwarten, dass die aktualisierten Prognosen der Entscheidungsträger auch zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt in diesem Jahr zeigen.
Die indische Rupie handelt am Tag schwächer. Das USD/INR-Paar hat ein symmetrisches Dreieck im Tageschart durchbrochen. Langfristig bleibt der Aufwärtstrend des Paares bestehen, da der Preis über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) liegt. Kurzfristig sieht es jedoch nach weiterem Abwärtspotenzial aus, da der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) unterhalb der Mittellinie bei etwa 43,65 steht.
Die erste Aufwärtsbarriere für USD/INR liegt in der Nähe des Unterstützungs-zu-Widerstands-Niveaus bei 86,90. Grüne Kerzen und konsistentes Handeln über dem genannten Niveau könnten eine Rallye auf 87,38, das Hoch vom 11. März, auf dem Weg zu 87,53, dem Hoch vom 28. Februar, sehen.
Auf der Abwärtsseite liegt die anfängliche Unterstützung bei 86,48, dem Tief vom 21. Februar. Ein Rückgang unter dieses Niveau könnte den Weg in Richtung 86,14, dem Tief vom 27. Januar, öffnen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.