Das Paar NZD/USD gewinnt am Montag zum zweiten aufeinanderfolgenden Tag an positiver Dynamik und steigt auf ein Drei-Wochen-Hoch, rund um die 0,5775-Region während der ersten Hälfte der europäischen Sitzung. Die Spotpreise scheinen nun einen Durchbruch durch eine einwöchige Spanne bestätigt zu haben und könnten weiter steigen, angesichts der vorherrschenden bärischen Stimmung rund um den US-Dollar (USD).
Tatsächlich verharrt der USD-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Währungskorb abbildet, nahe einem Mehrmonatstief, da Bedenken über eine durch Zölle bedingte Verlangsamung der US-Wirtschaftstätigkeit bestehen. Abgesehen davon könnten schwächere US-Inflationszahlen, die letzte Woche veröffentlicht wurden, und Anzeichen eines abkühlenden Arbeitsmarktes die Federal Reserve (Fed) dazu zwingen, die Zinssätze in diesem Jahr mehrfach zu senken. Dies hält die USD-Bullen in der Defensive und wirkt als Rückenwind für das NZD/USD-Paar.
In der Zwischenzeit erhält die globale Risikostimmung einen leichten Aufschwung als Reaktion auf die neuesten Konjunkturmaßnahmen, die China am Wochenende angekündigt hat. Dies wird als ein weiterer Faktor angesehen, der den sicheren Dollar untergräbt und antipodische Währungen, einschließlich des Kiwi, begünstigt. Darüber hinaus könnte die intraday positive Bewegung des NZD/USD-Paares auch auf technisches Kaufen über dem horizontalen Widerstand von 0,5750 zurückzuführen sein, was die Bühne für eine weitere kurzfristige Aufwertung bereitet haben könnte.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Bullen von der Bewegung profitieren können oder ob sie sich vor dem zentralen Bankereignis dieser Woche – dem Ergebnis der mit Spannung erwarteten zweitägigen FOMC-Sitzung am Mittwoch – an die Seitenlinie zurückziehen. Dies wird eine entscheidende Rolle bei der Beeinflussung der USD-Nachfrage spielen und dem NZD/USD-Paar einen neuen Richtungsimpuls verleihen. In der Zwischenzeit werden die Händler am Montag Hinweise aus der Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze und des Empire State Manufacturing Index aufnehmen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.