Das Währungspaar EUR/JPY gewinnt während der frühen Handelsstunden am Freitag an Dynamik und erreicht etwa 161,10. Der japanische Yen (JPY) schwächt sich gegenüber dem Euro (EUR) aufgrund einer positiven Stimmung an den Aktienmärkten und einer verbesserten Risikobereitschaft. Darüber hinaus bemerkte eine mit den Überlegungen der Bank of Japan (BoJ) vertraute Quelle, dass die steigende globale Unsicherheit den Zeitpunkt der Zinserhöhungen beeinflussen könnte. Dies trägt wiederum zur Abwärtsbewegung des JPY bei und sorgt für Rückenwind für EUR/JPY.
Technisch bleibt der bullish Ausblick für EUR/JPY bestehen, da sich das Währungspaar auf dem Tageschart oberhalb des wichtigen 100-Perioden-Exponential Moving Average (EMA) hält. Weitere Aufwärtsbewegungen sind nicht ausgeschlossen, da der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) über der Mittellinie bei etwa 56,0 liegt.
Im bullishen Szenario liegt der wichtige Widerstand für das Währungspaar in der Nähe von 162,35, was die obere Begrenzung des Bollinger Bands und das Hoch vom 12. März darstellt. Ein nachhaltiger Handel über diesem Niveau könnte einige Käufer bis auf 162,70, das Hoch vom 28. Januar, anziehen. Weiter nördlich wird die nächste Hürde bei 163,22, dem Hoch vom 22. Januar, gesehen.
Auf der Abwärtsseite fungieren das Tief vom 13. März und das psychologische Niveau im Bereich von 160,05160,00 als entscheidende Unterstützung für das Währungspaar. Ausgedehnte Verluste könnten einen Rückgang auf die untere Begrenzung des Bollinger Bands bei 159,75 zur Folge haben. Ein entscheidender Durchbruch unter das genannte Niveau könnte den Weg zu 159,35, dem 100-Perioden-EMA, ebnen.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.