Der Kanadische Dollar geriet am Dienstag unter Druck und fiel auf seinem Tiefpunkt um etwa sechs Zehntel Prozent gegenüber dem Greenback, während die Märkte die neuesten Entwicklungen im selbsternannten Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump gegen Kanada abwägen. Der Kanadische Dollar testet weiterhin vertrautes technisches Terrain gegenüber dem US-Dollar, jedoch ist der Loonie nach drei aufeinanderfolgenden Verlustsessions gegenüber dem USD, die alle durch steigende Handelskriegssorgen bedingt sind, für weitere Verluste anfällig.
Die Bank of Canada (BoC) wird voraussichtlich am Mittwoch ihre neueste Zinsentscheidung bekannt geben, jedoch sind die Märkte unsicher, ob die BoC in der Lage sein wird, die erwartete Zinssenkung um einen Viertelpunkt zu realisieren, da die Handelskrieg-Rhetorik von Team Trump zunimmt. Donald Trump nutzte seine bevorzugte Social-Media-App, um zu erklären, dass er seinen Handelsminister angewiesen hat, die Zölle auf alle aus Kanada importierten Stahl- und Aluminiumprodukte auf 50% zu verdoppeln, was ebenfalls am Mittwoch in Kraft treten soll.
Der Kanadische Dollar schwankte am Dienstag gegenüber dem Greenback und fiel um 0,9% von Höchst- zu Tiefststand, während die Märkte auf geopolitische Schlagzeilen reagieren. Der Loonie hat sich etwas gefangen, bleibt jedoch im dritten aufeinanderfolgenden Handelstag gegenüber dem US-Dollar im Minus. USD/CAD ist in drei aufeinanderfolgenden Handelstagen um etwa 2% gestiegen, während der Loonie gegenüber dem Greenback nachgibt.
Obwohl sowohl Zölle als auch Steuern staatliche Einnahmen generieren, die zur Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen verwendet werden, gibt es einige wesentliche Unterschiede. Zölle werden im Voraus bei der Einfuhr am Hafen entrichtet, während Steuern beim Kaufzeitpunkt bezahlt werden. Steuern werden Einzelpersonen und Unternehmen auferlegt, während Zölle von Importeuren gezahlt werden.
Unter Wirtschaftswissenschaftlern gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Nutzung von Zöllen. Einige argumentieren, dass Zölle notwendig sind, um heimische Industrien zu schützen und Handelsungleichgewichte auszugleichen. Andere sehen Zölle als schädliches Instrument an, da sie langfristig die Preise in die Höhe treiben könnten und durch sogenannte „Auge-um-Auge-Zölle“ einen schädlichen Handelskrieg auslösen könnten.
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2024 hat Donald Trump deutlich gemacht, dass er Zölle einsetzen will, um die US-Wirtschaft und amerikanische Produzenten zu unterstützen. Im Jahr 2024 machten Mexiko, China und Kanada 42 % der gesamten US-Importe aus. Laut dem US Census Bureau war Mexiko in diesem Zeitraum mit Exporten im Wert von 466,6 Milliarden US-Dollar der wichtigste Handelspartner. Daher plant Trump, sich bei der Verhängung von Zöllen auf diese drei Länder zu konzentrieren. Außerdem möchte er die durch Zölle generierten Einnahmen nutzen, um die Einkommensteuer für Privatpersonen zu senken.