Der künftige Bundeskanzler Friedrich Merz sieht sich mit Hindernissen für seinen Plan konfrontiert, noch vor dem 25. März, wenn das neue Parlament zusammentritt, Verfassungsreformen zur Schuldenbremse durchzusetzen. Gestern kündigten die Grünen - die für eine 2/3-Mehrheit erforderlich sind - an, dass sie sich gegen den Plan für die Verteidigungsausgaben aussprechen und größere Umweltgarantien fordern würden, so Francesco Pesole, Devisenanalyst bei ING.
„Der Euro fiel auf die Schlagzeile hin, erholte sich aber schnell wieder, als berichtet wurde, dass die Grünen weiterhin offen für Gespräche sind und CDU-Vertreter Optimismus im Hinblick auf eine Einigung signalisierten. Der Devisenmarkt preist weiterhin ein Best-Case-Szenario für den Euro ein, bei dem der Ausgabenplan umgesetzt wird.“
„Der Kalender für die Eurozone ist in dieser Woche dünn gesät, so dass die Entwicklungen in der deutschen Politik und die Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland ziemlich zentral bleiben werden. Dennoch dürfte EUR/USD hauptsächlich von Nachrichten aus den USA beeinflusst werden. Eine weitere Triebfeder sind die ersten Äußerungen der EZB-Mitglieder nach der Sitzung. Gestern sagte der Falke Joachim Nagel, dass die EZB bei den Zinssenkungen nicht auf „Autopilot“ schaltet, und es ist schwierig, über die Schritte im April zu spekulieren. Wir werden heute von dem eher dovish eingestellten Olli Rehn und im Laufe dieser Woche von einer Vielzahl anderer EZB-Ratsmitglieder hören.“
„Wir bevorzugen nach wie vor einen niedrigeren EUR/USD-Kurs, aber wir sind möglicherweise noch nicht am Höhepunkt angelangt, da die innenpolitischen Risiken in den USA weiter bestehen und sich die Fundamentaldaten des Euro verbessert haben. Eine Exploration über 1,090 könnte möglich sein, aber 1,070 bleibt unserer Ansicht nach das vernünftigste Ziel für die kommenden Monate.“