Die indische Rupie (INR) setzt am Dienstag ihren Rückgang fort, belastet durch die starke Nachfrage nach US-Dollar (USD) von Importeuren. Fälligkeiten im Markt für nicht lieferbare Terminkontrakte (NDF) üben ebenfalls Verkaufsdruck auf die lokale Währung aus, die seit Ende September durch den Verkauf ausländischer Fonds von lokalen Aktien getroffen wurde. Die Unsicherheit, die durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verursacht wird, könnte sich auf Währungen in Schwellenländern wie die INR auswirken.
Dennoch könnte eine signifikante Abwertung der lokalen Währung aufgrund der Devisenintervention der Reserve Bank of India (RBI) begrenzt sein. Darüber hinaus könnte ein Rückgang der Rohölpreise helfen, die Verluste der INR zu begrenzen, da Indien der drittgrößte Ölverbraucher der Welt ist.
In Ermangelung von wichtigen wirtschaftlichen Datenveröffentlichungen aus den Vereinigten Staaten und Indien am Dienstag wird das USD/INR-Paar vom Greenback getrieben. Die Inflationsberichte zum Verbraucherpreisindex (CPI) aus Indien und den USA für Februar werden am Mittwoch die Höhepunkte sein.
Die indische Rupie gibt am Tag nach. Die bullische Tendenz des USD/INR-Paares bleibt intakt, da der Preis über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) im Tageschart liegt. Der Weg des geringsten Widerstands zeigt nach oben, da der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) über der Mittellinie bei etwa 60,0 liegt.
Das erste Aufwärtsziel für USD/INR liegt bei 87,53, dem Hoch vom 28. Februar. Potenzielle bullische Candlesticks über dem genannten Niveau könnten eine Rallye zu einem Allzeithoch nahe 88,00 sehen, auf dem Weg zu 88,50.
Im bärischen Szenario liegt die erste Unterstützungsebene bei 86,86, dem Tief vom 6. März. Jeglicher Anschlussverkauf könnte Verkaufsdruck auf 86,48, das Tief vom 21. Februar, gefolgt von 86,14, dem Tief vom 27. Januar, anziehen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.