Das Paar EUR/USD verliert am Montag im frühen europäischen Handel an Dynamik und nähert sich der Marke von 1,0835. Die Bedenken über einen globalen Handelskrieg üben einen gewissen Verkaufsdruck auf riskantere Anlagen wie den Euro (EUR) aus. Die Anleger bereiten sich auf die deutsche Industrieproduktion für Januar und das Eurozone Sentix Investor Confidence für frische Impulse vor.
Laut dem Tageschart bleibt die konstruktive Aussicht für EUR/USD intakt, da das wichtige Paar über den entscheidenden 100-Tage-Exponential Moving Averages (EMA) notiert. Der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) liegt jedoch mit einem Wert von etwa 71,30 über der Mittellinie und signalisiert einen überkauften Zustand. Dies deutet darauf hin, dass eine weitere Konsolidierung nicht ausgeschlossen werden kann, bevor eine Positionierung für eine kurzfristige Aufwertung von EUR/USD erfolgt.
Die psychologische Marke von 1,0900 fungiert als unmittelbarer Widerstand für das wichtige Paar. Ein entscheidender Durchbruch über dieses Niveau könnte eine Rallye bis auf 1,0936, das Hoch vom 5. November 2024, zur Folge haben. Die entscheidende obere Barriere liegt bei 1,1000, der runden Zahl.
Auf der Unterseite liegt die erste Unterstützung bei 1,0712, dem Tief vom 7. November 2024. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte 1,0544, den 100-Tage-EMA, freilegen. Weiter südlich ist das nächste zu beobachtende Unterstützungsniveau 1,0360, das Tief vom 28. Februar.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.