NZD/USD setzt sein Aufwärtsmomentum für die vierte Sitzung in Folge fort und handelt am Donnerstag während der asiatischen Handelsstunden um 0,5730. Das Paar profitiert von einem gedämpften US-Dollar (USD) aufgrund verbesserter Risikostimmung, die durch eine weitere Änderung in der Zollstrategie von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde.
Am Mittwoch gab das Weiße Haus bekannt, dass Trump Automobilhersteller für einen Monat vorübergehend von den neu verhängten Zöllen auf Mexiko und Kanada befreit. Darüber hinaus deuten Berichte von Bloomberg darauf hin, dass er auch in Erwägung zieht, bestimmte Agrarprodukte von den Zöllen auf diese Länder auszunehmen.
Der US-Dollar-Index (DXY), der den USD gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, pendelt zum Zeitpunkt der Erstellung bei etwa 104,30. Der Greenback steht unter Druck, nachdem die US-Daten zu den privaten Beschäftigungszahlen schwächer als erwartet ausgefallen sind, was Bedenken über eine verlangsamte wirtschaftliche Dynamik in den Vereinigten Staaten (US) aufwirft.
Der ADP-Bericht zur Veränderung der Beschäftigung für Februar zeigte lediglich 77.000 neue Arbeitsplätze, was deutlich unter der Prognose von 140.000 und weit unter dem Wert von 186.000 im März liegt. Die Marktteilnehmer konzentrieren sich nun auf den US Nonfarm Payrolls (NFP)-Bericht am Freitag, der voraussichtlich eine moderate Erholung des Beschäftigungswachstums anzeigen wird. Prognosen deuten darauf hin, dass die Nettobeschäftigungszuwächse im Februar auf 160.000 steigen werden, nach 143.000 im Januar.
Allerdings könnte das weitere Aufwärtspotenzial für NZD/USD durch anhaltende geopolitische Bedenken begrenzt sein. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte am späten Mittwoch, dass China bereit sei, gegen "jede Art" von Krieg als Reaktion auf Trumps eskalierende Handelszölle zu kämpfen, so die BBC. Angesichts des Status Chinas als größter Handelspartner Neuseelands könnten solche Spannungen den neuseeländischen Dollar (NZD) belasten.
Händler beobachten auch aufmerksam die wirtschaftlichen Entwicklungen im Inland nach dem unerwarteten Rücktritt von Adrian Orr, dem Gouverneur der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ), der mit drei Jahren verbleibender Amtszeit ohne Angabe von Gründen zurücktrat. Orrs Abgang hinterlässt die Zentralbank ohne einen dauerhaften Leiter inmitten des schlimmsten wirtschaftlichen Rückgangs des Landes seit drei Jahrzehnten.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.