EUR/USD setzt seinen Aufwärtstrend für die zweite aufeinanderfolgende Sitzung fort und handelt während der asiatischen Handelsstunden am Dienstag um 1,0490. Der Euro (EUR) profitiert von der verbesserten Marktstimmung, da die Hoffnungen auf einen möglichen Friedensvertrag in der Ukraine die Nachfrage nach sicheren Anlagen verringern. Europäische Führer haben sich zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem britischen Premierminister Keir Starmer darauf geeinigt, einen strukturierten Friedensplan zu entwerfen, der den Vereinigten Staaten (US) präsentiert werden soll, was die Risikobereitschaft stärkt.
Laut Bloomberg, das sich am Montag auf einen Verteidigungsbeamten beruft, haben die Vereinigten Staaten alle laufenden militärischen Hilfen für die Ukraine eingestellt. Die Entscheidung erfolgt Berichten zufolge auf Anordnung von Präsident Trump, wobei Verteidigungsminister Pete Hegseth angewiesen wurde, die Pause umzusetzen. Infolgedessen wird alle US-Militärtechnik, die noch nicht in der Ukraine angekommen ist – einschließlich Waffen, die per Flugzeug und Schiff transportiert werden, sowie solche, die in Transitgebieten in Polen warten – gestoppt.
Allerdings könnte das Aufwärtspotenzial des Euro vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag begrenzt sein, bei der allgemein erwartet wird, dass die Entscheidungsträger den Zinssatz für die Einlagefazilität um 25 Basispunkte (bps) auf 2,5% senken. Sollte dies bestätigt werden, wäre dies die fünfte Zinssenkung der EZB in Folge, was potenziell auf den EUR drücken könnte.
In der Zwischenzeit haben gemischte US-Wirtschaftsdaten zur Unsicherheit auf dem Markt beigetragen. Der ISM Manufacturing PMI fiel leicht auf 50,3 und verfehlte die Erwartungen von 50,5, nachdem er im Januar bei 50,9 lag. Der endgültige Manufacturing PMI von S&P Global für Februar übertraf jedoch die Prognosen mit 52,7, eine Verbesserung gegenüber der vorläufigen Schätzung, was auf eine Widerstandsfähigkeit im US-Verarbeitungssektor hinweist.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.