Das AUD/USD-Paar verzeichnet ein frisches Drei-Wochen-Tief nahe 0,6200 in der Handelssitzung am Freitag, nachdem es seine Verlustserie zum sechsten Mal in Folge verlängert hat. Der Aussie stand bereits die ganze Woche unter Druck, erhielt jedoch einen zusätzlichen Schlag, nachdem US-Präsident Donald Trump am Donnerstag zusätzliche 10% Zölle auf China vorgeschlagen hatte. Die Inflationsdaten aus den USA standen ebenfalls im Mittelpunkt, da die Daten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) aus Januar den Erwartungen entsprachen, ebenso wie Trumps Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten.
Das AUD/USD-Paar fiel am Freitag um etwa 0,54% und handelt nahe 0,6200, wodurch eine sechs Tage andauernde Verlustserie verlängert wird und die Unterstützung von seinem 20-Tage-Simple Moving Average verloren geht. Der Relative Strength Index (RSI) schwebt im unteren Bereich der Skala und deutet auf nachlassendes bullisches Momentum hin, während das Histogramm des Moving Average Convergence Divergence (MACD) abnehmende grüne Balken zeigt, was auf nachlassenden Aufwärtsdruck hinweist. Sofortige Unterstützung könnte im Bereich von 0,6150 entstehen, während ein Abprallen wahrscheinlich auf Widerstand nahe dem 20-Tage-SMA stoßen würde, falls sich die Risikostimmung verbessert oder die Zollängste nachlassen.
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.