Das Paar EUR/USD verliert während der asiatischen Handelsstunden am Donnerstag an Boden und liegt bei etwa 1,0465. Der Euro (EUR) schwächt sich, nachdem US-Präsident Donald Trump gedroht hat, 25% Zölle auf die Europäische Union zu erheben. Die Anleger erwarten die Veröffentlichung der Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das vierte Quartal (Q4) sowie der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die später am Donnerstag fällig sind, um neue Impulse zu erhalten.
Spät am Mittwoch bekräftigte US-Präsident Donald Trump seine Forderung nach 25% Zöllen auf Kanada und Mexiko und fügte die Europäische Union (EU) der Liste der Länder hinzu, von denen er US-Verbraucher für Importe bestrafen wird. Die EU versprach, "entschlossen und sofort" auf "ungerechtfertigte" Handelsbarrieren zu reagieren und deutete an, dass sie bereit ist, schnell auf neue Abgaben zu reagieren. Trumps Zollbedrohungen könnten die wirtschaftliche Verlangsamung in der Eurozone verschärfen und die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar (USD) weiter belasten.
Jenseits des großen Teichs hat die Besorgnis über das US-Wirtschaftswachstum die Erwartungen gestärkt, dass die US-Notenbank (Fed) in diesem Jahr mindestens zwei Zinssenkungen vornehmen wird, was den Greenback untergräbt. Die Märkte preisen nun etwa 58 Basispunkte (bps) an Lockerungen für 2025 ein, obwohl die Zinssätze in den nächsten Monaten voraussichtlich stabil bleiben werden, so das CME FedWatch-Tool.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.