Das Paar NZD/USD bleibt während der frühen asiatischen Sitzung am Donnerstag in der Defensive um 0,5695. Die Zollunsicherheit durch US-Präsident Donald Trump belastet den neuseeländischen Dollar (NZD). Die Anleger bereiten sich auf die vorläufige Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das vierte Quartal (Q4) vor, die später am Donnerstag fällig ist.
Trump hat bereits die Zölle auf chinesische Waren erhöht und droht mit umfassenden Handelsmaßnahmen, einschließlich einer 25%igen Grenzsteuer auf Waren aus Kanada und Mexiko sowie neuen "reziproken" Zöllen für jedes Land. Trump hat auch eine Untersuchung zu Kupferimporten angeordnet, die zu potenziellen Zöllen auf das Metall führen könnte. Jegliche Anzeichen erneuter US-Zollbedrohungen könnten den China-Proxy Kiwi nach unten ziehen, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Darüber hinaus könnte die Erwartung weiterer Zinssenkungen der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) zum Rückgang des NZD beitragen. "Unser Basisszenario ist, dass die RBNZ bei den nächsten beiden Sitzungen im April und Mai um 25 Basispunkte senken wird", sagte der Chefökonom von ASB, Nick Tuffley.
Andererseits könnte die Schwächung des US-Dollars (USD) aufgrund der schwachen US-Wirtschaftsdaten dazu beitragen, die Verluste des Paares zu begrenzen. Das Verbrauchervertrauen in den USA fiel im Februar mit 98,3 am stärksten seit August 2021, gegenüber 105,3 zuvor, so das Conference Board. Händler werden später am Donnerstag weitere Hinweise aus den Äußerungen der Fed erwarten. Michelle Bowman, Beth Hammack und Patrick Harker von der Federal Reserve (Fed) werden sprechen. Diese Bemerkungen könnten einige Hinweise auf den Zinspfad der USA in diesem Jahr geben.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.