Das Paar EUR/USD schwächt sich während der späten amerikanischen Sitzung am Mittwoch auf fast 1,0425 ab. Zollbedenken des US-Präsidenten Donald Trump und geopolitische Spannungen bieten dem US-Dollar (USD) etwas Unterstützung. Die Anleger warten auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA, den CB Leading Economic Index und die Berichte zum Philly Fed Manufacturing Index, die später am Donnerstag fällig sind.
Die am Mittwoch veröffentlichten Protokolle der FOMC-Sitzung besagten, dass es angemessen sei, den Zielzinssatz bei der Januarsitzung unverändert zu lassen, und fügten hinzu, dass die Fed der Meinung ist, dass sie gut positioniert ist, um sich Zeit zu nehmen, um die Aussichten für die wirtschaftliche Aktivität, den Arbeitsmarkt und die Inflation zu bewerten. Die Entscheidungsträger der Fed waren sich einig, dass die Inflation klare Anzeichen einer Verlangsamung zeigen muss, bevor weitere Zinssenkungen vorgenommen werden können.
Die Vertreter der Federal Reserve (Fed), Austan Goolsbee, Michael Barr und Alberto Musalem, werden am Donnerstag sprechen. Ihre Äußerungen könnten einige Hinweise auf den zukünftigen Kurs der US-Zinsen geben. Hawkische Kommentare von Fed-Politikern könnten dem Greenback kurzfristig Auftrieb geben.
Die neueste Runde von Zollandrohungen hebt den Greenback und sorgt für Gegenwind für EUR/USD. Trump hat die Autozölle der EU kritisiert und mit reziproken Zöllen auf verschiedene Sektoren gedroht. Spät am Dienstag sagte Trump, dass er beabsichtige, Autozölle "in der Größenordnung von 25%" und ähnliche Abgaben auf Importe von Halbleitern und Pharmazeutika zu erheben.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.