Das Paar USD/CHF setzt seinen Rückgang auf etwa 0,8990 im frühen europäischen Handel fort, belastet durch den schwächeren US-Dollar (USD). Die Federal Reserve (Fed) Patrick Harker und Michelle Bowman werden später am Montag sprechen. Am Dienstag wird die Schweizer Industrieproduktion veröffentlicht.
Die US-Einzelhandelsumsätze fielen im Januar so stark wie seit fast zwei Jahren nicht mehr und belasteten den Greenback. Daten, die am Freitag vom US Census Bureau veröffentlicht wurden, zeigten, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Januar um 0,9% sanken, verglichen mit einem Anstieg von 0,7% (revidiert von 0,4%) zuvor. Diese Zahl war schwächer als die Schätzung eines Rückgangs von 0,1%. Händler erhöhten ihre Wetten, dass die Fed die Zinsen bereits im Juni erneut senken würde.
Unterdessen stieg die US-Industrieproduktion im Januar um 0,5% MoM, verglichen mit 1,0% (revidiert von 0,9%) im Dezember. Diese Zahl war besser als die Schätzung eines Anstiegs von 0,3%.
Beamte der Trump-Administration bereiten sich darauf vor, am Dienstag in Saudi-Arabien mit russischen Beamten zu treffen, um ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu diskutieren. Wenn die Gespräche zwischen US-amerikanischen und russischen Beamten die Chancen auf ein Friedensabkommen erhöhen, das den Krieg beendet, könnte die Nachfrage nach sicheren Häfen zurückgehen. Die Unsicherheit und geopolitischen Bedenken dürften jedoch den Schweizer Franken (CHF) stärken.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.