Das Währungspaar GBP/JPY bewegt sich am frühen Mittwoch im europäischen Handel im positiven Bereich und notiert nahe 191,20. Der japanische Yen (JPY) zeigt sich schwächer, da Sorgen wachsen, dass die kompromisslosen Zölle von US-Präsident Donald Trump auf Rohstoffimporte die wirtschaftliche Erholung Japans belasten könnten.
Am Mittwochmorgen äußerte sich der japanische Finanzminister Katsunobu Kato zu den Entwicklungen und betonte, dass die Regierung die Auswirkungen der US-Zölle auf die japanische Wirtschaft genau prüfen und entsprechend reagieren werde.
Aus technischer Sicht bleibt der bärische Trend bei GBP/JPY bestehen, da das Währungspaar weiterhin unter dem wichtigen 100-Tage-EMA auf dem Tageschart notiert. Das Abwärtsmomentum wird zudem durch den Relative Strength Index (RSI) gestützt, der mit einem Wert von etwa 47,45 unterhalb der Mittellinie liegt – ein Zeichen dafür, dass der Weg des geringsten Widerstands nach unten zeigt.
Die untere Begrenzung des Bollinger Bands bei 187,70 dient als erste Unterstützung. Ein klarer Durchbruch unter dieses Niveau könnte den Bereich um 187,05–187,00 freilegen, der sowohl das Tief vom 7. Februar als auch eine psychologisch bedeutende Marke darstellt. Sollte auch diese Zone nicht halten, rückt als nächste wichtige Unterstützung das Tief vom 13. September 2024 bei 184,37 in den Fokus.
Auf der Oberseite liegt der entscheidende Widerstand bei 193,50, dem 100-Tage-EMA. Ein nachhaltiger Anstieg darüber könnte den Weg zur oberen Begrenzung des Bollinger Bands bei 195,15 ebnen. Darüber hinaus bildet das Hoch vom 6. Januar bei 197,41 eine weitere Hürde.
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.