- Der japanische Yen wird weiterhin durch die Unsicherheit über die Zinserhöhung der BoJ geschwächt.
- Die sich ausweitende Renditedifferenz zwischen den USA und Japan belastet den niedrigverzinslichen JPY weiter.
- Die hawkishe Haltung der Fed wirkt sich positiv auf den USD und das Währungspaar USD/JPY aus.
Der japanische Yen (JPY) bleibt gegenüber der US-Währung auf dem Rückzug und notierte am Mittwoch im asiatischen Handel auf einem Sechsmonatstief. Die Unsicherheit über den wahrscheinlichen Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ) ist ein wichtiger Faktor, der den JPY schwächt. Darüber hinaus unterstützt der "hawkishe" Kurs der Federal Reserve (Fed) weiterhin den Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen, was zu einer Ausweitung der Renditedifferenz zwischen den USA und Japan führt und den niedrig verzinsten JPY belastet.
Spekulationen, dass die japanischen Behörden in den Markt eingreifen könnten, um die heimische Währung zu stützen, halten die JPY-Bären jedoch von neuen Wetten ab. Darüber hinaus könnten die Sorgen über die Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump, die geopolitischen Risiken und die vorsichtige Marktstimmung dazu beitragen, die Verluste für den sicheren Hafen JPY zu begrenzen. Zusammen mit der verhaltenen Nachfrage nach dem US-Dollar (USD) trägt dies dazu bei, den USD/JPY-Kurs zu deckeln. Auch im Vorfeld der US-Daten und des FOMC-Protokolls scheinen die Anleger zurückhaltend zu agieren.
Japanischer Yen weiterhin von Unsicherheit über BoJ-Zinserhöhung geschwächt
- Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato griff am Dienstag verbal in den Markt ein und sagte, dass die Regierung geeignete Maßnahmen gegen exzessive Währungsbewegungen ergreifen werde, einschließlich solcher, die von Spekulanten verursacht werden.
- Die Bank of Japan lässt die Märkte im Unklaren darüber, wann sie die Zinsen wieder anheben könnte, was den japanischen Yen weiter unter Druck setzt und den USD/JPY am Dienstag auf den höchsten Stand seit fast sechs Monaten steigen ließ.
- BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda sagte am Montag, dass die Zentralbank die Zinsen weiter anheben werde, wenn sich die Wirtschaft weiter verbessere, wobei der Zeitpunkt von der wirtschaftlichen, preislichen und finanziellen Entwicklung abhänge.
- Einige Anleger setzen angesichts des steigenden Inflationsdrucks in Japan auf eine mögliche Zinserhöhung der BoJ auf ihrer Sitzung am 23. und 24. Januar, während andere eine Zinserhöhung im März oder später für wahrscheinlicher halten.
- Die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen (JGB) stieg auf den höchsten Stand seit Juli 2011, konnte den JPY-Bullen angesichts der sich ausweitenden Renditedifferenz zwischen den USA und Japan jedoch keine Atempause verschaffen.
- Die Renditen von US-Staatsanleihen setzten ihren jüngsten Aufwärtstrend fort, nachdem die am Dienstag veröffentlichten Daten auf eine robuste Konjunktur hindeuteten, was darauf schließen lässt, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr weniger oft senken könnte als erwartet.
- Das Institute for Supply Management berichtete, dass sein Einkaufsmanagerindex (PMI) für das nichtverarbeitende Gewerbe im Dezember auf 54,1 gestiegen sei, wobei die Komponente „gezahlte Preise“ den höchsten Stand seit September 2023 erreicht habe.
- Unabhängig davon zeigte die Erhebung über offene Stellen und Arbeitskräftefluktuation (JOLTS), dass die Zahl der offenen Stellen am letzten Arbeitstag im November bei 8,09 Millionen lag, gegenüber 7,83 Millionen im Oktober.
- Die Daten stehen im Einklang mit einer starken Konjunktur, die zusammen mit der Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump den Inflationsdruck wieder erhöhen und weitere Zinssenkungen der Fed in Frage stellen könnte.
- Händler blicken nun gespannt auf die US-Wirtschaftsagenda, die mit der Veröffentlichung des ADP-Beschäftigungsberichts für den privaten Sektor und den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe kurzfristige Chancen bietet.
- Das Hauptaugenmerk liegt jedoch weiterhin auf dem FOMC-Sitzungsprotokoll, das später in der US-Sitzung veröffentlicht wird und den US-Dollar (USD) vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht (ohne Landwirtschaft) am Freitag beeinflussen dürfte.
Die technische Konstellation der USD/JPY-Paarung scheint sich zugunsten der Bullen zu verschieben
Aus technischer Sicht begünstigt die Akzeptanz über der runden Zahl von 158,00 zusammen mit positiven Oszillatoren auf dem Tages-Chart weitere Gewinne für die Bullen. Daher scheint eine anschließende Stärke in Richtung 159,00 auf dem Weg zur Zwischenhürde von 159,45 und der psychologischen Marke von 160,00 eine klare Möglichkeit zu sein.
Auf der anderen Seite scheint der Bereich von 157,60 nun den unmittelbaren Abwärtstrend vor der Zone von 157,35-157,30 und der Marke von 157,00 zu schützen. Letztere dürfte als Dreh- und Angelpunkt fungieren, unterhalb dessen das Währungspaar USD/JPY in Richtung 156,00 bis zur Zwischenunterstützung bei 156,25 abrutschen könnte. Einige Nachverkäufe könnten den positiven Trend zunichte machen und den Weg für eine tiefere Kurskorrektur nach unten ebnen.
Haftungsausschluss: Nur zu Informationszwecken. Die bisherige Performance ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.