Die EUR/USD-Paarung drehte am Dienstag gegen den Greenback und verlor vier Zehntel Prozent, nachdem eine Erholung von der 1,0400-Marke gescheitert war. Das Paar handelt noch immer über dem 26-Monatstief der vergangenen Woche, aber nicht mehr viel. Die Euro-Bullen brauchen dringend eine Trendwende, da sich das Paar weiter in Richtung 1,0200 bewegt.
Die Inflation des europäischen Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) entsprach in etwa den Erwartungen, wobei der annualisierte HVPI für das im Dezember endende Jahr leicht auf 2,4 % im Jahresvergleich von zuvor 2,2 % anstieg. Der größte Teil des Aufwärtsdrucks auf die europäischen Inflationszahlen scheint jedoch entweder in früheren Zahlen enthalten zu sein oder nicht-strukturelle Faktoren zu betreffen, was Euro-Händlern Hoffnung auf eine weitere Verbesserung der Lage gibt.
Auf der US-Seite fielen die Ergebnisse der Umfrage zum Einkaufsmanagerindex (EMI) für die Wirtschaft deutlich besser aus als erwartet, ebenso wie die Zahlen zu den gezahlten Preisen für Dienstleistungen. Beide Zahlen bezogen sich auf den Monat Dezember und weckten am Markt neue Befürchtungen, dass die Federal Reserve (Fed) nicht in der Lage sein könnte, bis 2025 so viele Zinssenkungen vorzunehmen, wie ursprünglich von den Anlegern erhofft.
Am Mittwoch werden die deutschen Einzelhandelsumsätze und die Inflationsdaten des EU-weiten Erzeugerpreisindex (EPI) veröffentlicht, wobei Marktprognosen auf eine robuste Erholung beider Indikatoren hindeuten. In den USA werden im weiteren Handelsverlauf die ADP-Arbeitsmarktdaten für Dezember und das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank veröffentlicht. Die ADP-Beschäftigungszahlen gelten als unzuverlässiger Indikator für die Nonfarm Payroll (NFP) Daten am Freitag, aber Händler werden nicht auf größere Abweichungen von den Prognosen überreagieren. Die Anleger werden nach Anzeichen suchen, die auf eine mögliche Zinssenkung vor Juni hindeuten, was eine deutliche, aber nicht zu starke Abschwächung des Arbeitsmarktes voraussetzen würde.
Die EUR/USD-Paarung bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau, da der US-Dollar nach wie vor der bevorzugte Einstiegspunkt für den Markt ist. Das Paar hat seit seinem Höchststand von knapp über 1,0900 Anfang November etwas mehr als 6,5 % verloren und einen klaren technischen Rückschlag durch den exponentiellen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (EMA) erlitten, der sich nun dem Wert von 1,0700 nähert. Diejenigen, die auf einen neuen Aufwärtstrend nach den mehrjährigen Tiefständen hoffen, müssen sich zunächst mit dem 50-Tage-EMA auseinandersetzen, der auf 1,0500 gefallen ist.