Der australische Dollar (AUD) bleibt am Freitagabend in der nordamerikanischen Handelssitzung unter Druck. Das Währungspaar AUD/USD pendelte in einer engen Spanne rund um die wichtige Marke von 0,6200 – ein Niveau, das den tiefsten Stand des Jahres markiert. Die Handelsaktivitäten sind zu Jahresbeginn verhalten, da viele Marktteilnehmer nach den Feiertagen erst langsam wieder aktiv werden.
Frischer Druck auf den Australischen Dollar kam durch die jüngsten Sitzungsprotokolle der Reserve Bank of Australia (RBA). Diese zeigen, dass die Notenbanker überzeugt sind, dass der Inflationsdruck wie erwartet nachlässt. Daher sei es angemessen, die geldpolitische Straffung schrittweise zurückzufahren.
Die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik hat bei Anlegern Spekulationen über mögliche Zinssenkungen geschürt. Erste Erwartungen gehen davon aus, dass die RBA möglicherweise schon bei ihrer nächsten Sitzung im Februar die Leitzinsen senken könnte. Dies hat den Australischen Dollar geschwächt und könnte ihn weiter unter die Marke von 0,6200 drücken.
Auch der US-Dollar (USD) hat am Freitag leicht nachgegeben. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber anderen wichtigen Währungen misst, kämpft derzeit darum, die Unterstützung bei 108,00 zu halten. Trotz dieser leichten Schwäche bleibt der US-Dollar mittel- bis langfristig stabil, da die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) eine vorsichtigere Haltung zu künftigen Zinsschritten signalisiert hat.
Die Fed hat ihren Ton zuletzt von „dovish“ auf „vorsichtig“ geändert. Grund ist, dass sich die Fortschritte im Kampf gegen die Inflation zuletzt abgeschwächt haben und die Lage am Arbeitsmarkt stabiler ist als zuvor erwartet. Gleichzeitig könnten geplante wirtschaftspolitische Maßnahmen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, wie Änderungen bei Einwanderung, Zöllen und Steuern, zusätzliche Inflationsrisiken bringen.
An den Märkten dominiert vorerst die Zurückhaltung. Der AUD/USD dürfte bis zur nächsten Zinsentscheidung der RBA in einer engen Spanne verharren, da klare Signale für eine Richtungsänderung fehlen. Sollte der Kurs jedoch unter die Marke von 0,6200 rutschen, könnten weitere Verluste folgen – insbesondere, wenn sich der US-Dollar in den kommenden Wochen wieder stärker zeigt.