Die EUR/USD-Paarung blieb während der asiatischen Sitzung am Freitag schwach und erreichte in der letzten Stunde ein neues Drei-Wochen-Tief um 1,0455. Der fundamentale Hintergrund deutet darauf hin, dass der Weg des geringsten Widerstands für die Kassakurse nach unten führt, was die Aussichten auf eine Fortsetzung des jüngsten Abwärtstrends unterstützt.
Die Gemeinschaftswährung wird weiterhin durch die zurückhaltende Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Sorgen um die schwächelnde Konjunktur in der Eurozone belastet. Tatsächlich hat die EZB am Donnerstag die Zinsen zum vierten Mal in diesem Jahr gesenkt und die Tür für eine weitere Lockerung im Jahr 2025 offen gelassen. Dies stellt eine erhebliche Abweichung von den Erwartungen einer weniger zurückhaltenden US-Notenbank (Fed) dar und bestätigt den negativen Ausblick für das Währungspaar EUR/USD.
Die Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex (CPI) und des Erzeugerpreisindex (EPI) in dieser Woche deuteten darauf hin, dass die Fortschritte bei der Senkung der Inflation auf das 2%-Ziel der Fed praktisch zum Stillstand gekommen sind. Darüber hinaus deutet die zunehmende Überzeugung des Marktes, dass die expansive Politik von US-Präsident Donald Trump den Inflationsdruck erhöhen wird, darauf hin, dass die Fed bei künftigen Zinssenkungen eine vorsichtigere Haltung einnehmen wird.
Diese Aussichten sprechen nach wie vor für einen weiteren Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen und verhalfen dem US-Dollar (USD), seine in der vergangenen Woche verzeichneten Kursgewinne beizubehalten und am Donnerstag ein neues Monatshoch zu erreichen. Die anhaltenden geopolitischen Risiken, die sich aus dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie den Spannungen im Nahen Osten ergeben, und die Befürchtungen eines Handelskrieges unterstützen den Dollar als sicheren Hafen und üben Abwärtsdruck auf die EUR/USD-Paarung aus.
Händler scheinen jedoch vor aggressiven Wetten zurückzuschrecken und könnten sich vor der entscheidenden zweitägigen FOMC-Sitzung zur Geldpolitik in der kommenden Woche zurückhalten. Das Ergebnis wird auf neue Hinweise über den Zinssenkungspfad der Fed untersucht werden, was wiederum den kurzfristigen Kurs des Greenback und des EUR/USD bestimmen dürfte. Nichtsdestotrotz scheint der oben beschriebene fundamentale Hintergrund für bearishe Händler zu sprechen.