Der EUR/CHF legte nach der geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB zu und notierte am Donnerstag während der europäischen Handelszeit bei rund 0,9340. Der EUR/CHF gewinnt an Stärke, nachdem der Schweizer Franken (CHF) nach der unerwarteten Senkung des Leitzinses für Sichteinlagen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) um 50 Basispunkte (Bp.) von 1,00 % auf 0,50 % unter Druck geriet. Diese Entscheidung überraschte die Märkte, da allgemein mit einer geringeren Senkung um 25 Basispunkte auf 0,75 % für das im Dezember endende Quartal gerechnet worden war.
In ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung betonte die Schweizerische Nationalbank ihre Bereitschaft, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren. Die SNB bekräftigte ihre Entschlossenheit, die Wirtschaftsentwicklung genau zu beobachten, und erklärte, dass sie ihre Geldpolitik bei Bedarf anpassen werde, um sicherzustellen, dass die Inflation in einem Bereich bleibt, der mittelfristig mit Preisstabilität vereinbar ist.
SNB-Präsident Martin Schlegel ging in der Pressekonferenz nach der geldpolitischen Sitzung auf die überraschende Zinssenkung ein und erläuterte die Gründe für diesen Entscheid. Schlegel betonte, dass Zinssenkungen das wichtigste Instrument zur Lockerung der Geldpolitik bleiben, falls weitere Anpassungen notwendig werden. Er wies auch darauf hin, dass die derzeitige geldpolitische Lockerung darauf abzielt, dem nachlassenden Inflationsdruck entgegenzuwirken. Darüber hinaus bekräftigte er die Bereitschaft der SNB, bei Bedarf an den Devisenmärkten zu intervenieren.
In der Eurozone wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Zinsentscheid am Donnerstag nach der geldpolitischen Sitzung im Dezember bekannt geben. Die Märkte erwarten mehrheitlich eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, was eine Senkung des Hauptrefinanzierungssatzes von 3,40 % auf 3,15 % und des Einlagensatzes von 3,25 % auf 3,00 % bedeuten würde.
Händler werden die Pressekonferenz von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Anschluss an die geldpolitische Entscheidung aufmerksam verfolgen, auf der sie voraussichtlich eine vorbereitete Erklärung zur Geldpolitik abgeben und Fragen der Medien beantworten wird.