Nachdem der chinesische Renminbi im Zuge der Konjunkturmeldungen Ende September fast unter die 7er-Marke zum US-Dollar gerutscht war, hat sich die Euphorie im Oktober deutlich gelegt. USD/CNY notierte zuletzt bei rund 7,12 (CNY schwächer) und damit knapp 1,5 Prozent über dem Tiefststand, wie Volkmar Baur, Devisenanalyst der Commerzbank, feststellt.
„Der Hauptgrund dafür war sicherlich das Fehlen von Details zu den Unterstützungspaketen, die es schwer machen zu beurteilen, wie nachhaltig die vielfältigen Probleme der chinesischen Wirtschaft gelöst werden können. Die für September veröffentlichten Daten zeigen aber auch, warum wir mit übertriebenem Optimismus bezüglich der Aufwertung des CNY vorsichtig sein sollten“.
„Die jährliche Inflationsrate war im September mit 0,4% erneut sehr niedrig, obwohl die volatile Nahrungsmittelkomponente um 3,3% zulegte. Zum einen wirkten die Benzinpreise dem Anstieg der Nahrungsmittelpreise entgegen. Mit -7,6% gingen sie erneut deutlich zurück. Aber auch die Kernrate war mit nur 0,1% im Jahresvergleich sehr niedrig. Abgesehen von der großen Finanzkrise und der Pandemie war sie sogar noch nie so niedrig. Daran dürfte sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Auch die Erzeugerpreise fielen mit -2,8% deutlich stärker als im Vormonat.“
„Über kurz oder lang dürften sich die sinkenden Immobilienpreise auch auf die Mietpreisentwicklung auswirken. Und da diese schätzungsweise rund 20% des Inflationsindex ausmachen, dürfte die Kernrate noch einige Zeit niedrig bleiben. Von einer Wende im Zinszyklus sind wir in China also noch weit entfernt. Die Zinsdifferenz zu den USA dürfte daher auf absehbare Zeit negativ bleiben und das Potenzial des CNY begrenzen.