Die vergangene Woche war für den japanischen Yen (JPY) sehr schwierig, so Michael Pfister, Devisenanalyst bei der Commerzbank.
„Diese Entwicklung ist jedoch keineswegs allein auf die Schwäche des USD zurückzuführen, denn der JPY hat seit Mitte September gegenüber dem USD um mehr als 5% abgewertet - mehr als jede andere wichtige Währung. Der Grund für diese Korrektur dürfte in den sich mehrenden Anzeichen dafür liegen, dass eine weitere Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ) nicht so sicher ist, wie viele Marktteilnehmer gehofft hatten“.
„Die jüngsten Äußerungen von Regierungsvertretern deuten eher darauf hin, dass ein solcher Schritt von den Bedingungen abhängt. Die jüngste Äußerung dieser Art kam vergangene Woche von Japans neuem Premierminister Shigeru Ishiba, der sagte, Japan sei derzeit nicht in der Lage, die Zinsen wieder zu erhöhen. Ishiba machte dann aber eine bemerkenswerte Kehrtwende und betonte, dass die Geldpolitik in der Verantwortung der BoJ liege“.
„Unserer Meinung nach zeigen diese Äußerungen jedoch, dass sich die Verantwortlichen in Japan durchaus bewusst sind, dass die Argumente für weitere Zinserhöhungen sowohl im Hinblick auf die Inflation als auch auf die schwächelnde Realwirtschaft schwach sind. Das Blatt scheint sich in letzter Zeit etwas gewendet zu haben, und vielleicht sind die Verantwortlichen der Meinung, dass die Aufwertung des Yen etwas zu weit gegangen ist. Natürlich kann die BoJ ihre Meinung schnell ändern, aber unserer Meinung nach waren die letzten Wochen ein Warnschuss für diejenigen, die zu optimistisch für den JPY sind.