Die 5 Top-Themen für Anleger heute – Märkte im Fokus am 6.12.2024

Investing.com - Im Vorfeld der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten herrscht an den US-Aktienmärkten Zurückhaltung. Investoren erhoffen sich neue Hinweise darauf, wie die Federal Reserve ihre Zinspolitik künftig gestalten könnte. Auf der anderen Seite rutscht der Bitcoin nach seinem Rekord über 100.000 Dollar zurück und bleibt damit im Fokus der Anleger.

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1. US-Arbeitsmarktdaten stehen an

Heute richtet sich der Fokus der Märkte auf die anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. Viele Anleger erhoffen sich davon Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung in den USA – insbesondere im Hinblick auf die Dezember-Sitzung der US-Notenbank.

Wirtschaftsexperten erwarten für November rund 202.000 neu geschaffene Stellen, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den lediglich 12.000 Jobs im Oktober bedeuten würde. Damals hatten Streiks und Wirbelstürme die Dynamik des Jobmarkts erheblich gebremst.

Trotz dieser Erwartungen ist es unwahrscheinlich, dass die Märkte ihre Sicht auf eine mögliche Zinssenkung der Fed in diesem Monat grundlegend ändern. Der zuletzt beobachtete Anstieg bei Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung und ein sich verlangsamendes Beschäftigungswachstum sprechen dafür, dass die Fed ihren Kurs der geldpolitischen Lockerung fortsetzen könnte.

Ein Arbeitsmarktbericht mit überraschend starken Zahlen – ähnlich wie im September – könnte jedoch die Aussichten für weitere Zinssenkungen dämpfen und die Erwartungen an die Fed neu justieren.

Aktuell sehen die Märkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Fed-Sitzung am 17. und 18. Dezember bei rund 70 %, wie das FedWatch-Tool der CME zeigt.

2. US-Aktienmärkte zeigen sich vor Arbeitsmarktdaten stabil

Die US-Aktienmärkte dürften heute verhalten in den Tag starten. Anleger warten auf die Veröffentlichung des monatlichen Arbeitsmarktberichts, der als wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Lage in den USA gilt.

Der Dow Future liegt aktuell mit 0,1 % im Plus, ebenso der S&P 500 und der Nasdaq 100, die jeweils ebenfalls um 0,1 % zulegen können.

Gestern gaben die großen US-Indizes nach. Der größte Verlierer des Tages war der Dow Jones Industrial, der um 0,6 % fiel.

Im Wochenverlauf sieht das Bild gemischter aus: Während der S&P 500 bislang um 0,7 % gestiegen ist und der Nasdaq Composite 2,5 % zulegen konnte, wird der Dow Jones die Woche voraussichtlich leicht im Minus beenden.

Auf der Unternehmensseite stehen heute die Zahlen von Ulta Beauty (NASDAQ:ULTA), GitLab (NASDAQ:GTLB) und DocuSign (NASDAQ:DOCU) im Fokus. Alle drei Unternehmen hatten gestern nach US-Börsenschluss starke Quartalszahlen vorgelegt und könnten damit das Marktgeschehen beeinflussen.

3. Verliert Bitcoin seine Vormachtstellung?

Der Bitcoin erlebt heute einen deutlichen Rückschlag und gibt 4,3 % nach – aktuell notiert die beliebte Kryptowährung bei 98.550 Dollar. Dies folgt auf einen historischen Moment, als Bitcoin gestern erstmals die Marke von 100.000 Dollar durchbrach. Doch die Frage, ob die Dominanz der digitalen Leitwährung schwindet, wird immer lauter.

Trotz des heutigen Rückgangs dürfte Bitcoin die Handelswoche mit einem Zuwachs von über 1 % abschließen. Die steile Rallye der vergangenen Tage wurde durch optimistische Erwartungen an eine freundlichere Regulierung unter der Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump beflügelt. Zusätzliche Unterstützung erhielt der Markt durch Trumps Entscheidung, Paul Atkins als zukünftigen Vorsitzenden der US-Börsenaufsicht SEC zu nominieren.

Die Euphorie trieb die Marktkapitalisierung des gesamten Kryptomarkts gestern auf ein Rekordhoch von 3,7 Billionen Dollar. Gleichzeitig sank jedoch der Marktanteil von Bitcoin auf 53,9 % – ein Rückgang gegenüber den 59 % Ende November, dem höchsten Wert seit drei Jahren. Daten von Coinmarketcap zeigen, dass Bitcoin zwar weiterhin führend ist, doch andere Kryptowährungen an Boden gewinnen.

Analysten von Citi warnen, dass eine klarere Regulierung Bitcoin langfristig Marktanteile kosten könnte. Diese könnte die Attraktivität der gesamten Anlageklasse steigern und anderen digitalen Assets neue Wachstumschancen eröffnen.

„Langfristig hängt der Wert eines Netzwerks von seiner Nutzung, den Makrokorrelationen und den Produktionskosten ab. Ein neues regulatorisches Umfeld könnte zusätzliche Anwendungsfälle für Blockchain-Assets schaffen“, schreiben Citi-Analysten in einer aktuellen Mitteilung an ihre Kunden.

4. Anleger setzen auf Cash

Die Unsicherheit darüber, ob die jüngsten Kursgewinne an den US-Börsen (ETR:SXR4), die zu neuen Rekordhochs geführt haben, von Dauer sein werden, hat Anleger vermehrt in Richtung Cash getrieben.

Laut einem heute veröffentlichten Bericht der Bank of America (NYSE:BAC) flossen in der Woche bis Mittwoch 136,4 Milliarden Dollar in Cash. Das ist der größte wöchentliche Zufluss seit März 2023 – einer Zeit, in der die Märkte durch eine regionale Bankenkrise in den USA stark unter Druck standen.

Während der Trend zu liquiden Mitteln deutlich war, blieben die Investitionen in US-Aktien stabil: Zum neunten Mal in Folge gab es Zuflüsse, wenn auch in geringerem Umfang. Insgesamt flossen 8,2 Milliarden Dollar in Aktien, 4,9 Milliarden Dollar in Anleihen und rund 3 Milliarden Dollar in Kryptowährungen.

Die Zahlen zeigen, dass Anleger zwar vorsichtiger agieren, aber weiterhin breit diversifiziert investieren – mit Fokus auf Sicherheit und Liquidität.

5. Brent steuert auf Wochenverlust zu

Die Ölpreise stehen heute im bisherigen Handel unter Druck. Die Nordseesorte Brent bewegt sich aufgrund wachsender Sorgen über eine schwächere Nachfrage auf deutliche Wochenverluste zu – trotz der jüngsten Entscheidung der OPEC+, ihre Förderkürzungen bis 2025 zu verlängern.

Aktuell notiert US-Rohöl (WTI) bei 68,02 USD je Barrel und gibt damit 0,4 % nach. Auch Brent verliert 0,4 % und steht bei 71,77 USD je Barrel.

Auf Wochensicht dürfte der Brent-Preis um etwa 1,5 % niedriger schließen als zu Wochenbeginn. Im Gegensatz dazu kann WTI leichte Gewinne verzeichnen.

Die OPEC+ hat außerdem angekündigt, den Beginn ihrer geplanten Fördersteigerung um drei Monate auf April 2024 zu verschieben.

Ursprünglich hatte das Kartell geplant, die Kürzungen bereits im Oktober 2023 schrittweise zurückzufahren. Doch die anhaltend schwache Nachfrage, insbesondere aus China, zwingt die Ölproduzenten immer wieder zu Anpassungen. Zudem hat die OPEC+ ihre Prognosen für das Nachfragewachstum in den Jahren 2024 und 2025 mehrfach nach unten korrigiert.

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