Investing.com - Ripple hat den Start seines an den US-Dollar gekoppelten Stablecoin Ripple USD (RLUSD) verschoben. Eigentlich sollte der Stablecoin am 4. Dezember eingeführt werden. Doch wie das Unternehmen erklärte, arbeitet es derzeit eng mit der New York State Department of Financial Services (NYDFS) zusammen, um die letzten regulatorischen Genehmigungen zu erhalten.
Schon seit August läuft eine Beta-Phase, in der RLUSD auf der Ethereum-Blockchain und der XRP-Ledger getestet wird.
RLUSD: Ein großer Schritt, aber noch nicht jetzt
Ripple beendete am angekündigten Launch-Tag die Spekulationen mit einer klaren Ansage. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) schrieb das Unternehmen:
„Trotz einiger Spekulationen wird RLUSD heute nicht starten. Wir stimmen uns eng mit dem NYDFS ab und werden Updates so bald wie möglich teilen.“
Ripple unterstrich dabei, dass der Launch unter der Aufsicht der New Yorker Finanzaufsichtsbehörde stattfindet und man die höchsten regulatorischen Standards einhalten will. Diese Klarstellung zeigt: Ripple will bei diesem Projekt keine Fehler machen und setzt auf eine langfristig solide Basis – ein Punkt, der im stark regulierten Stablecoin-Markt entscheidend ist.
Bereits bei der ersten Ankündigung im April machte Ripple klar, dass RLUSD mehr sein soll als nur ein weiterer Stablecoin. Es geht um eine Lösung, die „Vertrauen, Stabilität und Nutzen“ miteinander verbindet. Die Zielgruppe? Vor allem große institutionelle Kunden, wie CEO Brad Garlinghouse im September erklärte:
„Wir glauben, dass es im Stablecoin-Markt Platz für einen neuen Player gibt, der sich auf Institutionen und Compliance fokussiert.“
Ripple plant, RLUSD in Kombination mit XRP für grenzüberschreitende Zahlungen einzusetzen. Ziel ist es, die Prozesse für globale Kunden deutlich zu vereinfachen und zu verbessern. Damit bewegt sich Ripple in direkter Konkurrenz zu bekannten Stablecoin-Anbietern wie Tether und Circle, die ebenfalls stark im institutionellen Bereich verankert sind.
2024 war bisher ein Boomjahr für Stablecoins. Neben einer wachsenden institutionellen Nachfrage hat sich der Markt rasant ausgeweitet, da immer mehr Unternehmen und Finanzinstitute auf die Vorteile dieser Kryptowährungen setzen. Ripple sieht hier offenbar eine große Chance – vor allem, weil RLUSD als reguliertes Produkt mit starkem institutionellen Fokus positioniert wird.
Die strategische Ausrichtung ähnelt bekannten Playern wie Tether oder Circle, die große Finanzinstitute und Banken bedienen. Doch Ripple will offenbar noch einen Schritt weitergehen, indem es RLUSD gezielt in sein bestehendes Ökosystem integriert.
XRP: Verkaufsdruck und schwierige Kursentwicklung
Während Ripple an seinem Stablecoin arbeitet, bleibt die jüngere Entwicklung von XRP durchwachsen. Der Kurs fiel in den letzten 24 Stunden um 2 % und rutschte unter 2,40 US-Dollar. Damit setzt die nach Marktkapitalisierung viertgrößte Cyber-Devise ihre Korrektur von ihrem am Dienstag aufgestellten Allzeithoch bei 2,90 US-Dollar fort.
Daten von Coinglass zeigen, dass dabei innerhalb von 24 Stunden XRP-Liquidationen im Wert von 29 Millionen US-Dollar ausgelöst wurden, aufgeteilt in 18 Millionen US-Dollar aus Long-Positionen und 11 Millionen US-Dollar aus Short-Positionen.
Die Marke von 2,50 US-Dollar erweist sich weiterhin als starker Widerstand. Sollte der Kurs weiter fallen, könnte er Unterstützung bei 2,10 USD finden (50 Perioden SMA auf dem 4-Stundenchart). Der RSI deutet auf eine Abkühlung des bullishen Momentums hin. Der Indikator bewegt sich nach unten und testet aktuell seine Mittellinie.
Gelingt XRP dagegen ein Wiederanstieg über 2,50 US-Dollar, könnte der Kurs erneut Fahrt aufnehmen und das Allzeithoch ansteuern.
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