2024 war das Jahr der Edelmetalle: Der Goldpreis hat sich oberhalb der 2.600 US-Dollar-Marke pro Feinunze etabliert und der Silberpreis ist von knapp 25 USD auf über 30 USD angestiegen. Auch Platin gehört zu den klassischen Investment-Metallen, gerät neben Silber und Gold aber häufig in Vergessenheit. Zu Unrecht?
Die turbulente Preisentwicklung von Platin und Gold
Platin war über lange Zeit das wertvollste Edelmetall. Während der Platinpreis 2014 mit über 1.500 USD pro Feinunze noch deutlich über dem damaligen Goldpreis lag, glich die Preisentwicklung in den vergangenen Jahren eher einer Achterbahnfahrt. Gold hingegen erfuhr einen rasanten Aufwärtstrend, mit dem Platin bislang nicht mithalten konnte.
Der heutige Goldpreis hat erst im Oktober 2024 ein neues Allzeithoch von über 2.790 USD erreicht. Der Preis von Platin schwankte in den letzten zehn Jahren erheblich, Anfang 2020 dotierte der Platinpreis sogar unterhalb der 600-Dollar-Marke. Seitdem schwankt die Preisentwicklung um die 1.000-US-Dollar. Im Dezember 2024 wurde Platin beispielsweise für etwa 900 US-Dollar je Feinunze gehandelt.
Gold-Echtzeitdaten:
Platin kaufen: Welche Investition lohnt sich?
Physischer Erwerb von Platin: Platin kann in Form von Münzen, Barren oder Schmuck bei Edelmetallhändlern, Banken oder auf Online-Plattformen erworben werden. Für das wertvolle Edelmetall ist eine sichere Aufbewahrung erforderlich, die oft mit hohen Transaktions- und Lagerkosten verbunden ist.
Platin-ETFs und ETCs: Wer keinen physischen Besitz anstrebt, kann in Platin-ETFs oder ETCs investieren. Diese spiegeln die Wertpreisentwicklung des Platinpreises wider und lassen sich unkompliziert in das bestehende Wertpapierportfolio integrieren. Diese Anlageform eignet sich auch für Einsteiger auf dem Aktienmarkt. Plattformen wie Mitrade informieren umfangreich über die jeweiligen Investitionsmöglichkeiten und versprechen Transparenz und eine intuitive Benutzeroberfläche.
Aktien von Platinbergbauunternehmen: Eine weitere Möglichkeit, auf dem Platinmarkt zu investieren, sind Aktien von Platin fördernden Unternehmen.
Futures und Optionen: Erfahrene Anleger, die auf die zukünftige Preisentwicklung von Platin spekulieren möchten, können sogenannte Futures und Optionen abschließen. Hierbei handelt es sich um komplexe Finanzinstrumente, die hoch spekulativ sind und sowohl mit hohen Gewinnchancen ,aber auch mit einem hohem Risiko einhergehen.
Handel mit Platin-CFDs: Platin-CFDs stellen eine weitere Möglichkeit für aktive Trader dar, um auf Kursentwicklungen bei Platin zu spekulieren. CFDs (auch Differenzkontrakte genannt) sind spezielle Finanzinstrumente , die den Wert eines Basiswerts - in diesem Fall Platin - widerspiegeln.
Die CFDs sind eine beliebte Anlageform für aktive Trader, da man bei ihnen - anders als bei Futures und Optionen - bereits mit wenig Kapital auf den Platinpreis spekulieren kann. Zudem ist der Einsatz von Hebeln möglich, wodurch man bereits mit kleinem Kapitaleinsatz große Positionen eröffnen kann, was höhere Renditemöglichkeiten bietet.
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Die spannende Historie des Platinpreises
Um das Investitionspotential von Platin besser zu verstehen, hilft es, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Denn im Gegensatz zu Gold hängt der Platinpreis nicht allein von Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt ab. Platin besitzt einen besonderen Mehrwert für verschiedene Industriezweige und wird klassischerweise in der Automobilindustrie eingesetzt. Doch auch in der Medizin, der chemischen Industrie und bei verschiedenen Zukunftstechnologien ist Platin sehr gefragt.
Quelle:Gold.de
Platin als physische Geldanlage ist ein vergleichsweise junges Produkt. Während die ersten Gold- und Silbermünzen bereits im 6. Jahrhundert geprägt wurden, ist Platin erst seit dem 19. Jahrhundert im Umlauf. Die erste und damals einzige staatliche Münze wurde in Russland geprägt. Dies war zum damaligen Zeitpunkt die einzige Möglichkeit für Europäer, das Edelmetall physisch zu beziehen.
Im Jahr 1845 wurde sowohl die Ausfuhr als auch kurze Zeit später die Münzprägung verboten. Es entstand ein Überhang an Platin, der zu einem drastischen Kursverfall führte. Erst als im 20. Jahrhundert die Nachfrage nach Platin wieder anstieg, erholte sich auch der Platinpreis. Monarchien auf der ganzen Welt entdeckten das Edelmetall für ihre Schmucksammlungen. Die Schlichtheit des Edelmetalls unterstrich die Brillanz ihrer Diamanten.
Auch für die Industrie wurde Platin zunehmend interessant. Seine erste wirtschaftliche Nutzung erhielt es als Schaltkontakt in Telegrafen und als Glühfaden in Lampen. Mit der Patentierung des Ostwald-Verfahrens, einer großtechnischen Herstellung von Salpetersäure, wurde 1902 der Grundstein für die Verwendung von Platin in der KFZ-Technik gelegt. Der Platinpreis erfuhr einen rasanten Aufwind und stieg 1924 auf das Sechsfache des Goldpreises an.
Weltkriege und andere Krisen sorgten für einen Einbruch der Kursentwicklung, von der sich der Platinpreis erst im Jahr 2000 wieder so richtig erholte. Ab dann erfuhr Platin einen unvergleichlichen Aufwind – viel stärker noch als Gold – und erreichte im März 2008 sein bisheriges Allzeithoch von 2273 US-Dollar pro Feinunze. Diese überproportionale Preissteigerung hatte seinen Hintergrund zum einen in der Finanzkrise und der damit verbundenen Unsicherheit auf dem Kapitalmarkt. Zum anderen ist Platin im Gegensatz zu Gold kein reines Anlagegut, sondern durch seine industrielle Nutzung auch ein Verbrauchsgut. Während eines wirtschaftlichen Aufschwungs kommt es daher schnell zu einem Angebotsdefizit und einer erheblichen Wertsteigerung.
Langfristig orientierte Anleger machen sich genau diese Entwicklung zunutze: Sie investieren während einer wirtschaftlichen Baisse in Platin und spekulieren auf spätere Überrenditen. In den vergangenen Jahren hat Platin dieser Spekulation nicht standgehalten, sein Wert schwankte jeweils um die 1.000-Dollar-Marke, der ersehnte Preisanstieg blieb jedoch aus.Ha
Platin vs. Gold: Aktuelle Preisentwicklungen
Gold und Platin sind beides wertvolle Edelmetalle mit unterschiedlichen Vorzügen. Während Gold seinen besonderen Wert als inflationsgeschütztes Zahlungsmittel und Anlagekapital erfährt, besticht Platin durch seine zeitlose Eleganz als Schmuckstück und seinen besonderen Nutzen für verschiedene Industriezweige.
Neben verschiedenen Anwendungen in der Automobilindustrie wird Platin auch in der Medizin für Implantate oder in der chemischen Industrie zur Herstellung von Düngemitteln und anderen Chemikalien verwendet. Auch für zukunftsträchtige Technologien wie die Herstellung von Brennstoffzellen und grünem Wasserstoff spielt Platin eine bedeutende Rolle. Platin ist zudem viel seltener als Gold.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Preisentwicklung von Platin in den vergangenen Jahren deutlich hinter der des Goldpreises zurückblieb. Seit 2019 erreichte der Goldpreis immer neue Allzeithochs, die Platinpreisentwicklung hingegen war rückläufig bis stagnierend. Folglich ist auch die Platin-Gold-Ratio seit 2011 negativ. Das ist in der Kurshistorie dieser beiden Edelmetalle die bisher längste Zeitspanne.
Ein Grund für die negative Kursentwicklung des Platinpreises liegt in der schwächelnden Automobilindustrie. Platin ist vor allem in Dieselkatalysatoren zu finden, deren Nachfrage in den vergangenen Jahren stark rückläufig war.
Echtzeitdaten aus Platin:
Platin Prognose 2025
Für die Platin-Prognose 2025 sehen wir uns zunächst an, wie sich das Angebot und die Nachfrage im Jahr 2025 entwickeln könnten. Laut dem World Platinum Investment Council wird für das Jahr 2025 eine Gesamtnachfrage von 7.863 koz und ein Gesamtangebot von 7.324 koz erwartet, wodurch sich ein Platin-Defizit von 539 koz ergeben könnte.
Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass es nur zu einem kleinen Angebotsanstieg von etwa 1% kommen wird. Dieser geringe Anstieg lässt sich weiterhin durch die strukturellen Probleme im Platinabbau erklären, die umfangreiche Angebotszuwächse nahezu unmöglich machen. In Sachen Angebot gibt es durch die Erhöhung des Recycling-Markts aber auch einen Sektor, der im Jahr 2025 um bis zu 12% wachsen könnte.
Für die Nachfrage wird im Jahr 2025 ein Rückgang von -1% erwartet, wodurch sich eine Nachfrage von 7.863 koz ergibt. Während es sowohl in den Bereichen Automobil, Schmuck und Investment zu einer gesteigerten Nachfrage kommen soll, wird für die Industrie ein Nachfragerückgang von bis zu -9% erwartet. Hierdurch lässt sich auch die Gesamtnachfrage erklären.
Aus dieser Kombination ergibt sich eine neutrale bis leicht-positive Platin-Prognose 2025. Da die Produktionskapazitäten weiterhin eingeschränkt sind - und sich dieser Aspekt auch nicht einfach lösen lässt - und die Nachfrage zudem nahezu stabil bleibt, könnte Platin im Jahr 2025 wertstabil bleiben.
Sollte es zudem zu einer überraschend positiven Entwicklung der Industrienachfrage kommen, sind auch deutliche Kursanstiege möglich, da für die Industrienachfrage aktuell noch ein Rückgang von -9% erwartet wird.
Für diesen Bereich werden im Jahr 2025 insbesondere die industriellen Anstrengungen in China und den USA und deren Handelsbeziehungen sein. Sollten sowohl die chinesische als auch die US-amerikanische Industrie stärker als erwartet wachsen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Platin-Vorhersage 2025 haben.
In diesem Punkt gilt es aber auch zu beachten, dass sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China verschlechtern könnten, was wiederum einen negativen Einfluss auf die Industrienachfrage nach Platin hätte.
Wie sollten sich Anleger jetzt verhalten?
Die obigen Ausführungen zur Kurshistorie und der Platin-Prognose zeigen, dass Platin als Investment sowohl mit Chancen als auch Risiken einhergeht. Somit gilt zunächst einmal, dass jeder Anleger selbst entscheiden muss, ob und wie er in Platin investieren möchte.
Aufgrund der starken Kursschwankungen der vergangenen Jahre könnte Platin grundsätzlich für aktive Trader interessant sein. Die erhöhte Volatilität gegenüber anderen Edelmetallen wie Gold oder Silber bietet aktiven Tradern häufig interessante Trading-Setups.
Für den aktiven Handel sind unter anderem Instrumente wie CFDs oder auch Futures geeignet.
Für den CFD-Handel mit Hebel gibt es viele verschiedene Strategien. Grundsätzlich gilt, dass jeder Trader eine eigene Strategie entwickeln muss, die zu seinem Anlegertyp und seiner persönlichen Situation passt.
Eine einfache und beliebte Strategie beim CFD-Handel mit Hebeln ist die Trendfolgestrategie. Hierbei nimmt man einen schnellen (10) und einen langsamen (30) gleitenden Durchschnitt (Moving Average).
Durchbricht der schnelle den langsamen MA von unten nach oben, wird dies als Kaufsignal gewertet und man eröffnet beispielsweise eine Position mit einem Hebel von 5.
Jetzt hält man die Position so lange offen, bis der schnelle den langsamen Durchschnitt von oben nach unten durchbricht, da dies als Verkaufssignal gewertet wird. Zu diesem Zeitpunkt schließt man die Position und hat jetzt im besten Fall eine positive Rendite erzielt.
Da der Handel mit Hebeln hohe Risiken birgt, ist es extrem wichtig, ein aktives Risikomanagement zu betreiben. Ein einfaches Risikomanagement umfasst dabei zwei Komponenten: Geringer Kapitaleinsatz pro Trader und die Nutzung eines Stop-Loss.
Als Faustregel gilt, dass man pro Trade maximal 1-2% des Gesamtkapitals riskieren sollte. Dies verhindert bereits bei der Eröffnung des Trades, dass man ein sehr hohes Risiko eingeht. Um die Verluste bei jedem Trade zu begrenzen, sollte man einen Stop-Loss setzen.
Dieser könnte im obigen Fall beispielsweise bei 2% unterhalb des Einstiegskurses liegen. Fällt der Kurs auf diesen Stop-Loss, wird die Position automatisch geschlossen, sodass man nur einen Teil des eingesetzten Kapitals verloren hat.
Wie das konkret aussehen kann, wird anhand folgendem Beispiel deutlich:
Gesamtkapital: 10.000€
Maximales Risiko pro Trade (1%): 10.000€ x 0,01 = 100€
Stop-Loss bei 2% unter Einstiegskurs
Hebel: x5
2% Kursverlust würde zu 10% Positionsverlust führen ( 2% x 5)
Gehebelte Position darf also maximal 1.000€ betragen, wenn man ein maximales Risiko pro Trade von 100€ eingehen möchte
Für konservativere Anleger könnte Platin als Beimischung für ein bestehendes Portfolio genutzt werden, da es eine eigene Angebots- und Nachfragedynamik mit sich bringt und sich teilweise gegenläufig zu anderen Assets wie Aktien verhält. Dadurch kann es unter gewissen Umständen durchaus langfristig für den Hedge eines US-Aktienportfolios geeignet sein.
Für diese Art des Platin-Investments eignen sich unter anderem Platin-ETCs/ETFs, physisches Platin oder auch Platin-Aktien.
Die Bestimmung der Höhe des Platin-Anteils eines Portfolios lässt sich nicht allgemein beantworten und sollte immer auf individueller Basis erfolgen.
Bei der Beimischung von Platin in ein bestehendes Portfolio sollte man auch beachten, dass die erhöhte Volatilität das Risiko des Portfolios erhöhen kann, weshalb eine Kombination mit anderen Edelmetallen und ein regelmäßiges Rebalancing sinnvoll sein kann.
Warum in Platin investieren und nicht in Gold?
Wie kann ich über Derivate in Platin investieren?
Wie ist der Preistrend für Platin in den kommenden Jahren?
Dieser Text spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Leser sollten diesen Artikel nicht als Grundlage für Investitionen betrachten. Bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen, sollten Sie den Rat eines unabhängigen Finanzberaters einholen, um sicherzustellen, dass Sie die Risiken verstehen. Differenzkontrakte (CFDs) sind Hebelprodukte, die zum Totalverlust Ihres Kapitals führen können. Diese Produkte sind nicht für jeden geeignet, investieren Sie daher vorsichtig. Für weitere Details informieren Sie sich bitte.