Gold ist eines der ältesten Zahlungsmittel überhaupt, es wird als perfekte Geldanlage in Krisenzeiten angesehen. Aktuell ist die Nachfrage nach Gold enorm. Dies liegt vorwiegend an zwei parallelen Entwicklungen:
Zum einen ist die politische Unsicherheit durch weltweite Kriege und die Coronakrise spürbar angestiegen. Zum anderen sorgen niedrige Leitzinsen dafür, dass eine Investition in Gold für viele Anleger als lohnenswerte Alternative erscheint.
Anlagemöglichkeiten und der Handel mit Gold
Neben dem physischen Kauf von Goldbarren oder Schmuck gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, in Gold zu investieren. Dazu zählen Goldsparpläne, Fonds, Futures oder CFDs. Eine erste Übersicht bietet die Vergleichstabelle, es folgt eine detaillierte Darstellung der einzelnen Anlageformen inklusive wertvoller Tipps für Einsteiger.
Physisches Gold | Goldsparplan | Gold-ETCs | Gold-Futures | Gold-CFDs | |
---|---|---|---|---|---|
Kapitaleinsatz | mittel | gering | gering | mittel | mittel |
Investitionsrisiko | mittel | mittel | mittel | hoch | hoch |
Handelsort | Bank | Bank | Börse | Börse | Handelsplattform |
Hebelwirkung | nein | nein | nein | ja | ja |
Lagergebühren | ja | ja | nein | nein | nein |
Verwaltungsgebühren | 1-5% | 1% | 0,36% | Broker-abhängig | Broker-abhängig |
Handel mit physischem Gold, klassischer Goldankauf
Der Kauf von physischem Gold erfolgt in der Regel über einen Händler oder ein Finanzinstitut. Dabei werden ganz klassisch Goldbarren, Münzen oder Schmuckstücke in der gewünschten Menge erworben. Der Preis richtet sich dabei nach dem Gewicht des Reingolds.
Vorteile:
Physisches Gold ist ein Wertgegenstand, der in Krisenzeiten eine zusätzliche Sicherheit gibt, wenn beispielsweise gewöhnliche Banknoten durch Inflation an Wert verlieren. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei einem Verkauf des Golds keine Steuern auf Verkaufsgewinne berechnet werden, sofern Sie mindestens ein Jahr lang im Besitz des Edelmetalls waren.
Nachteile:
Der Kauf von physischem Gold ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Diese liegen zum einen in der Marge des Händlers, bei dem Sie Ihr Gold erwerben möchten. Zudem kommen Kosten für die Aufbewahrung Ihrer Goldbarren in einem Tresor oder Schließfach hinzu. Vor dem Kauf sollten Sie unbedingt die verschiedenen Angebote vergleichen, da die Preise stark abweichen können.
Tipps für Einsteiger: Der Handel mit Goldbarren oder Schmuck ist insbesondere ab einem mittleren Kapitaleinsatz sinnvoll. Bei kleineren Anlagebeträgen sind die Gebühren meist vergleichsweise hoch.
Handel mit Goldsparplänen
Eine Investition in Gold ist auch in Form von Sparplänen möglich. Hier wird jeden Monat ein gewisser Geldbetrag – meist ein frei gewählter Betrag ab 25 Euro – in Gold angelegt. Das Gold wird während des Ansparzeitraums in einem Tresor aufbewahrt. Hat man sein Sparziel erreicht, kann man sich das angesparte Goldvermögen ausliefern lassen.
Vorteile:
Diese Form der Goldanlage eignet sich besonders für Einsteiger, da bereits ein geringer Kapitaleinsatz ausreicht, um einen Goldsparplan abzuschließen. Viele Goldsparpläne bieten eine hohe Flexibilität, die Sparraten können jederzeit angepasst oder sogar ausgesetzt werden.
Nachteile:
Die Preise für einen Goldsparplan sind meist deutlich höher als bei einer Investition in physisches Gold. Hinzu kommen Kosten für Bearbeitungs- und Lagergebühren.
Tipps für Einsteiger: Informieren Sie sich vor Abschluss eines Goldsparplans genau über die Vertragskonditionen. Insbesondere der Lagerort des physischen Goldes ist entscheidend, denn häufig tragen Sie als Anleger die Kosten für die Auslieferung Ihres Goldes – was bei einer Lagerung im entfernten Ausland durchaus kostspielig werden kann.
Handel mit Gold-ETFs
Statt Gold in Schließfächern zu lagern, können Sie auch in Gold-Wertpapiere investieren. Das heißt, Sie erwerben Anteile oder Zertifikate eines Fonds bzw. Wertpapiers, das die Goldpreisentwicklung nachbildet. Gold-ETFs sind börsengehandelte Indexfonds. Als Anleger erwerben Sie einen Fondsanteil, der mit seiner Wertentwicklung die Goldpreisentwicklung nachbildet. In Deutschland ist eine Investition in einen reinen Gold-ETF nicht möglich, da Indexfonds per Gesetz immer auf mehrere Positionen aufgeteilt sein müssen.
Vorteile:
Bei der Anlage in Gold-Wertpapiere entstehen keine Kosten für die Verwahrung des physischen Golds, ihr Ankauf ist unkompliziert und auch für Anleger mit wenig Börsenerfahrung gut möglich. Gold-ETFs gelten als Sondervermögen. Sollte der Herausgeber zahlungsunfähig werden, ist der Bestand an Gold rechtlich abgesichert.
Nachteile:
In Deutschland ist es gesetzlich nicht erlaubt, dass ein Investmentfonds ausschließlich auf einen einzigen Rohstoff setzt. Die Investition in reine Gold-ETFs ist zum Schutz der Anleger in Deutschland also nicht möglich.
Tipps für Einsteiger: An Stelle von Gold-ETFs können Anleger Gold-ETCs erwerben, sogenannte Exchange Traded Commodities, also börsengehandelte Rohstoffe. Diese bilden wie ETFs die Kursentwicklung des Goldpreises annähernd nach. Im Gegensatz zu ETFs handelt es sich bei ETCs um Schuldverschreibungen und nicht um Investmentfonds.
Handel mit Gold-Futures
Gold-Futures sind eine Spekulation auf die zukünftige Goldpreisentwicklung. Dabei verpflichten sich die Anleger schon heute, eine bestimmte Menge an Gold in der Zukunft zu einem festgelegten Kurs zu erwerben. In der Finanzsprache wird dies als Terminkontrakt bezeichnet.
Vorteile:
Bei einer erwarteten Steigerung des Goldpreises kann mit dem Erwerb einer sogenannten Long-Position schon heute eine bestimmte Menge an Gold zu einem festgelegten Preis gesichert werden. Umgekehrt können Sie auch mit einer Short-Position darauf spekulieren, dass ein Preisrückgang zu erwarten ist und Ihre Goldbestände zu einem festgelegten Betrag in der Zukunft veräußern.
Nachteile:
Die Goldpreisentwicklung ist sehr volatil. Spekulationen auf den Goldpreis sind demnach riskant. Gold-Futures sind meist zeitlich begrenzt. Bei Vertragsverlängerung fällt in der Regel eine erneute Kommission an.
Tipps für Anleger: Auf Grund der Hebelwirkung sind Future-Geschäfte hoch spekulativ und können sogar dazu führen, dass die Verluste den initialen Kapitaleinsatz übersteigen – man also mehr Geld verliert, also ursprünglich investiert wurde. Gold-Futures sind für Einsteiger nur bedingt zu empfehlen.
Handel mit Gold-CFDs
Mit Gold-CFDs spekulieren Sie ebenfalls auf die zukünftige Entwicklung des Goldpreises. CFD steht für Contract of Difference – also Differenzkontrakt. Der Gewinn bzw. Verlust der Anlage errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Einstands- und Ausstiegskurs. CFDs werden im Gegensatz zu Futures nicht an der Börse gehandelt, sondern über Handelsplattformen wie Mitrade vertrieben.
Vorteile:
Dank der Hebelwirkung sind beim Handel mit Gold-CFDs in kurzer Zeit enorme Gewinne möglich. Das Produkt ist transparent und mit nur wenig Kapitaleinsatz können hohe Volumina gehandelt werden.
Nachteile:
Der Handel mit CFDs ist riskant. Ebenso wie die Partizipation an steigenden Kursen möglich ist, sind auch Verluste bei einem fallenden Goldkurs möglich. Für den Handel mit CFDs sind Marktkenntnisse zwar nicht zwingend erforderlich, aber in jedem Falle hilfreich.
Tipps für Anleger: Der Handel mit Gold-CFDs ist hoch-spekulativ und damit insbesondere für Einsteiger mit einem hohen Risiko verbunden. Mitrade bietet gerade für Erstanleger besondere Angebote wie eine intuitive und einfach zu bedienende Schnittstelle. Mit Hilfe der mobilen App und dynamischen Charts können Anleger die Kursentwicklung jederzeit im Blick behalten.
Warum ist der Handel mit Gold so beliebt?
Die Nachfrage nach Gold ist seit jeher hoch. Seine Beliebtheit steigt besonders in Krisenzeiten an, in denen Gold als „sicherer Hafen“ gilt. Zudem zählt Gold zu den wertvollsten Edelmetallen der Welt. Es ist schön, es glänzt, es ist rar. Insbesondere die große Nachfrage nach Gold bei gleichzeitiger Angebotsknappheit sorgt dafür, dass das Edelmetall als sehr wertvoll angesehen wird.
Tatsächlich hat der Goldpreis insbesondere in den letzten Jahren einen rasanten Aufwärtstrend hingelegt. Während der Goldpreis 1993 noch bei knapp 360 USD je Feinunze lag, erreichte er Mitte September mit 2585 USD pro Feinunze ein neues Allzeithoch.
Das Edelmetall gilt seit jeher als Absicherungsinstrument gegenüber Dollarabwertung und steigender Inflation. Das ist grundsätzlich richtig: Studien haben gezeigt, dass Gold auf längere Sicht – über mehrere Jahrzehnte hinweg – einen recht guten Schutz vor Kaufkraftverlust bietet. Auf kurze Sicht hingegen gibt es keine eindeutige Korrelation zwischen Goldpreis und Inflation. Das heißt, nicht bei jeder Inflation steigt automatisch der Goldpreis.
Betrachtet man die Inflation in Deutschland seit 1992 gegenüber der Goldpreisentwicklung im gleichen Zeitraum (siehe Grafik unten), lässt sich keine eindeutige Korrelation ausmachen. In Zeiten hoher Inflation steigt nicht automatisch der Goldpreis – auch wenn der aktuelle Trend dies vermuten lässt.
Zu einem ähnlichen Ergebnis führten auch Studien aus den USA, u.a. die der US-Finanzmarktanalystin Amy Arnott: Sie untersuchte die Korrelation zwischen der Goldpreisentwicklung und der Inflation in den USA und kam zu dem traurigen Ergebnis, dass Investoren über einen kurzen Anlagezeitraum gesehen sogar starke Verluste machten.
Über einen längeren Zeitraum hingegen gleichten sich diese Verluste wieder aus. Die Langzeitbilanz von Gold als Inflationsschutz fällt sehr gut aus. Das bestätigt auch die Wertbeständigkeit der Goldpreisentwicklung: Dieser hat in den vergangenen 30 Jahren durchschnittlich um jeweils 6,7% pro Jahr zugelegt und liegt damit deutlich oberhalb der Inflationsrate.
Geopolitische Spannungen sowie eine Abwertung des US-Dollar könnten zukünftig zu einem weiteren Anstieg des Goldpreises führen. Auch die Präsidentschaftswahlen in den USA hatten in der Vergangenheit einen Einfluss auf die Goldpreisentwicklung. Sie führten traditionellerweise zu einer erhöhten Volatilität. 2016 und auch 2020 stieg der Goldpreis unmittelbar vor den Wahlen an und fiel anschließend auf Grund politischer Unsicherheiten. Wir werden sehen, inwieweit sich dies 2024 wiederholen wird.
Lohnt sich eine Investition in Gold?
Gold ist das älteste Währungsmittel der Welt. Es hat Krisen, Depressionen und Währungsabwertungen überstanden und in den vergangenen 30 Jahren einen rasanten Kursanstieg verzeichnet. Es gibt zahlreiche Beispiele, in denen Gold in Krisenzeiten zu beeindruckenden Kursentwicklungen fähig war. Während zahlreiche Aktienkurse während der Finanzkrise 2007 und der Coronakrise 2020 einbrachen, stieg der Goldpreis in diesen Zeiten rasant an. Gold ist eine begrenzte Ressource und wird allein dadurch immer einen gewissen Wert behalten.
Nichtsdestotrotz ist eine Investition in Gold für Privatanleger nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Auch wenn Gold aktuell zu Höchstpreisen notiert, ist seine Wertentwicklung massiven Kursschwankungen ausgesetzt. In den 1990-er Jahren halbierte sich der Goldpreis und auch die jüngsten Krisen sorgten für eine enorm hohe Volatilität.
Gold in kleineren Mengen zu erwerben, ist nicht nur vergleichsweise teuer. Mit seinem Kauf geht auch ein gewisses Währungsrisiko einher. Der Goldpreis wird in US-Dollar gehandelt und der Wert des Goldes hängt somit stark vom aktuellen Währungskurs ab.
Ein weiteres Argument gegen eine Investition in Gold besteht darin, dass Gold weder produktiv ist noch Zinsen auszahlt. Im Gegensatz zu einem Aktienportfolio mit Gewinnbeteiligung steigt Gold alleine im Wert – positiv oder negativ. Auch wenn die jüngsten Kursentwicklungen rosige Aussichten versprechen, lag die Kursentwicklung des Goldpreises historisch gesehen deutlich unterhalb eines diversifizierten Aktienportfolios wie dem globalen Aktienindex MSCI World.
Der positive Nebeneffekt von Gold besteht darin, dass sich der Goldpreis meist entgegengesetzt zu den Aktienkursen entwickelt und dadurch eine gewisse ausgleichende Wirkung aufweist. Wenn ein gewisser Anteil an Gold dem Aktiendepot beigemischt wird, kann das die Volatilität des Depots senken. Das gilt jedoch nur für einen kleinen Goldanteil, denn der Goldpreis selbst hat eine sehr hohe Volatilität, was wiederum zu starken Wertschwankungen des Depots führen kann.
Allgemein empfehlen Finanzmarktexperten und auch die Verbraucherschutzzentrale, nur einen kleinen Anteil von maximal 10% des Gesamtvermögens in Gold zu investieren. Unter diesem Gesichtspunkt kann Gold als zusätzliche Anlageform durchaus eine gewisse Absicherung bieten.
Goldpreis in Echtzeit:
Sollte man in Gold investieren?
Gold gilt besonders in Krisenzeiten als sichere Anlageform, da ihm ein gewisser Schutz vor Inflation nachgesagt wird. Wie stark der Goldpreis tatsächlich mit der Inflation in Beziehung steht, lässt sich jedoch nicht eindeutig beantworten. Studien haben gezeigt, dass Gold auf längere Sicht – über mehrere Jahrzehnte hinweg – einen recht guten Schutz vor Kaufkraftverlust bietet. Auf kurze Sicht hingegen gibt es keine eindeutige Korrelation zwischen Goldpreis und Inflation. Nicht bei jeder Inflation steigt automatisch der Goldpreis. Seinem Portfolio einen gewissen Anteil an Gold-Investitionen beizumischen, kann zu einem ausgewogenen Anlagemix führen und das Risiko in Krisenzeiten insgesamt senken, so die Empfehlung von Finanzmarktexperten.
Warum ist der Goldpreis so volatil?
Kann Gold wirklich als Schutz gegen Inflation dienen?
Ist Gold im Vergleich zu anderen Anlageformen profitabler?
Dieser Text spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Leser sollten diesen Artikel nicht als Grundlage für Investitionen betrachten. Bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen, sollten Sie den Rat eines unabhängigen Finanzberaters einholen, um sicherzustellen, dass Sie die Risiken verstehen. Differenzkontrakte (CFDs) sind Hebelprodukte, die zum Totalverlust Ihres Kapitals führen können. Diese Produkte sind nicht für jeden geeignet, investieren Sie daher vorsichtig. Für weitere Details informieren Sie sich bitte.