Tesla: Überbewertet? UBS sieht Risiken durch KI-Initiativen

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Investing.com - Tesla (NASDAQ:TSLA) steht nach enttäuschenden Quartalszahlen gestern nach US-Börsenschluss erneut im Fokus der Börsianer. Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) hat ihr Sell-Rating für den US-Elektroautohersteller mit einem Kursziel von 197 Dollar bestätigt und warnt vor erheblichen Abwärtsrisiken. Die Gründe: eine überhöhte Bewertung und wachsende Herausforderungen im Kerngeschäft.


Die Analysten der UBS halten die Tesla-Aktie derzeit für überbewertet. Sie werde mit mehr als dem Hundertfachen des hochgerechneten Jahresgewinns pro Aktie von rund 2,25 Dollar gehandelt, hieß es in einer am Mittwoch vorliegenden Mitteilung. Ein solcher Wert spiegele eine immense Zuversicht des Marktes wider, die vor allem auf künftige KI-Initiativen wie Robo-Taxis und humanoide Roboter zurückzuführen sei. Diese „eingepreisten“ Szenarien sorgen laut UBS für eine überhöhte Bewertung, die das tatsächliche Potenzial des Unternehmens übersteigen könnte.


Belastungen im Automobilgeschäft


Die Zahlen des zweiten Quartals 2024 zeigen laut UBS den Stress, unter dem Tesla steht. Die Fahrzeugauslieferungen blieben bei rund 1,78 Millionen Einheiten auf Jahresbasis stabil, was jedoch einem Rückgang von 2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Um die Nachfrage anzukurbeln, habe Tesla aggressive Preis- und Werbestrategien eingesetzt, die jedoch ihre Spuren hinterlassen haben. Die Bruttomarge im Automobilbereich (ohne Emissionszertifikate) sank auf 14,6 %, den niedrigsten Wert seit dem ersten Quartal 2019.


Die UBS schätzt das Run-Rate-EPS von Tesla, bereinigt um die ungewöhnlich hohen Gutschriften aus Emissionszertifikaten und Restrukturierungskosten, auf etwa 0,56 Dollar. Darin enthalten sei auch das Energiegeschäft, das sich in der Vergangenheit jedoch als sehr volatil erwiesen habe.


Zukunftsprojekte und ihre Risiken


Die Einführung eines neuen, kostengünstigeren Modells und die höhere Akzeptanz des Full Self-Driving (FSD) könnten kurzfristig zu positiven Einflüssen auf die Gewinne führen, so die Experten weiter. Dennoch argumentiert die UBS, dass die Aktie selbst bei einer Verbesserung des Gewinns um 1 Dollar pro Aktie immer noch zum 75-fachen ihres Kurs-Gewinn-Verhältnisses gehandelt würde.


Elon Musk betonte kürzlich erneut, dass der wahre Wert von Tesla in der Autonomie liege. Die UBS sieht jedoch erhebliche Unsicherheiten bezüglich des Zeitrahmens und der Erfolgswahrscheinlichkeit dieser ambitionierten Projekte. Nur etwa 74 Dollar pro Aktie entfallen laut UBS auf Teslas Kerngeschäft Automobil und Energie, was einen erheblichen Kursaufschlag für spekulative KI-Projekte impliziert.


Per Saldo warnt die UBS vor einem größeren Abwärtsrisiko für die Tesla-Aktie. Sollte das Vertrauen in die KI-Initiativen schwinden, könnten die Kurse empfindlich reagieren. Der bevorstehende Robo-Taxi-Tag am 10. Oktober könnte eine „Sell-the-News“-Reaktion auslösen, die die Überbewertung der Aktie aufdeckt und die Unsicherheit über die Zukunftschancen unterstreicht, so die Fachmänner der Schweizer Bank.

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