Marktwert halbiert während seiner Amtszeit: Intel-CEO tritt zurück – Wendet sich das Blatt für Intel?
Insights - Die KI-Welle der letzten zwei Jahre hat einen Boom in der US-Technologiebranche ausgelöst, doch der traditionsreiche Chiphersteller Intel steht im Schatten. Nach einem dramatischen Kursverfall, massiven Verlusten und erheblichen Stellenstreichungen hat der Intel-Veteran und aktuelle CEO Pat Gelsinger nun seinen Rücktritt angekündigt.
Nach weniger als vier Jahren an der Unternehmensspitze gab Intel-CEO Pat Gelsinger am 2. Dezember bekannt, dass er sein Amt bereits am 1. Dezember niedergelegt und seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat eingereicht hat.
Pat Gelsinger: Eine langjährige Karriere bei Intel
Pat Gelsinger begann seine Laufbahn bei Intel im Jahr 1979 als Techniker für Qualitätskontrolle. 1993 wurde er der jüngste Vizepräsident in der Geschichte des Unternehmens und übernahm 2001 die Rolle des Chief Technology Officer (CTO). Nach seinem Abschied von Intel im Jahr 2009 verbrachte er über ein Jahrzehnt bei VMware, einer Tochtergesellschaft von EMC, bevor er 2021 zu Intel zurückkehrte und die Position des CEO übernahm.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich Intel in einer turbulenten Phase. Wettbewerber gewannen zunehmend Marktanteile: Im Markt für Smartphone-Prozessoren unterlag Intel Qualcomm, im Bereich der Hochleistungsrechenzentren lag es hinter NVIDIA und AMD zurück, und bei der Chiptechnologie verlor es den Anschluss an TSMC und Samsung.
2021 musste Intel auch seinen Titel als weltgrößter Halbleiterhersteller abgeben und fiel hinter Samsung zurück – erstmals seit 2017. Gelsingers Rückkehr wurde mit großen Erwartungen verbunden. Er stellte einen fünfjährigen Transformationsplan vor, der unter anderem den Ausbau von Chipfabriken in den USA und im Ausland vorsah.
Intels Transformationsplan ohne Fortschritte
Doch bislang scheint das Versprechen der Transformation nicht eingelöst worden zu sein. Der im Oktober veröffentlichte Q3-Bericht zeigt, dass der Umsatz von Intel im letzten Quartal um 6 % zurückging, während der Verlust mit 16,6 Milliarden USD einen historischen Höchststand erreichte.
Im August dieses Jahres kündigte Intel den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen an, was 15 % der gesamten Belegschaft ausmacht. Dies war zu diesem Zeitpunkt die größte Entlassungswelle in der Technologiebranche im Jahr 2024. Zudem gab Intel bekannt, dass das Unternehmen seine Chipfertigungssparte ausgliedern wird.
Während der S&P 500-Index seit Jahresbeginn um 28 % gestiegen ist, fiel der Aktienkurs von Intel im gleichen Zeitraum um 50 %. Verglichen mit 2021 ist die Marktkapitalisierung von Intel heute weniger als die Hälfte dessen, was sie damals war.
[Intel-Aktienkurs 2024, Quelle: Google]
Angesichts dieser Schwierigkeiten übte der Vorstand Druck auf CEO Pat Gelsinger aus, einen neuen Unternehmensführer zu finden. Laut Insidern trat Gelsinger am 1. Dezember zurück. In einer Vorstandssitzung in der vergangenen Woche vertraten die Mitglieder die Meinung, dass Gelsingers kostspieliger und ambitionierter Plan zur Umstrukturierung von Intel gescheitert sei und die Fortschritte zu langsam verlaufen seien.
Quellen berichten, dass der Vorstand Gelsinger die Wahl ließ, in den Ruhestand zu gehen oder entlassen zu werden. Gelsinger entschied sich für den Rücktritt.
Ein Analyst der Carson Group erklärte, dass Intels Aktienkurs während Gelsingers Amtszeit um mehr als 60 % gesunken sei. Daher komme die Nachricht über seinen Rücktritt wenig überraschend.
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