Stifel warnt: Kommt jetzt der Öl-Crash? OPEC+ vor radikaler Wende

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Investing.com - Die Analysten von Stifel verwiesen am Donnerstag auf einen Reuters-Bericht, wonach die OPEC+ eine Erhöhung der Ölproduktion plant - trotz der Gefahr, die Preise kurzfristig unter Druck zu setzen.


Die Experten betonten, dass die Produktionssteigerung, die für den 1. Dezember geplant sei, eine Wende in der bisherigen Strategie der Gruppe darstellen würde. Zuvor hatte die OPEC+ entschieden, die Fördermengen für Oktober und November nicht zu erhöhen.


Saudi-Arabien, das innerhalb der Gruppe die Führungsrolle innehat, scheint bereit zu sein, kurzfristige Preisverluste in Kauf zu nehmen, um Marktanteile zurückzugewinnen, so Stifel. Es werde jedoch nicht erwartet, dass das Land einen umfassenden Preiskrieg anzetteln werde.


Besonders wurde darauf hingewiesen, dass die saudische Ölproduktion von einem Höchststand von 11 Millionen Barrel pro Tag (mbpd) im Jahr 2022 auf rund 9 mbpd im Juli 2024 gefallen sei. Die Gesamtproduktion von OPEC+ liege derzeit bei 41,7 mbpd. Eine mögliche Produktionssteigerung würde erheblichen Druck auf die Ölpreise ausüben und auch Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Ölbohrdienstleistungen belasten, erklärten die Experten. In den USA habe die Produktion ebenfalls zugenommen, und zwar um 1,1 mbpd im Vergleich zu den Werten von 2023.


Hinsichtlich der Marktfolgen schätzten die Analysten, dass insbesondere Aktien von Tankerunternehmen wie International Seaways (NYSE:INSW), Scorpio Tankers (NYSE:STNG), Ardmore Shipping und DHT Holdings (NYSE:DHT) von einer gesteigerten Produktion profitieren könnten.


Dagegen sehen sie mögliche Herausforderungen für Unternehmen im Ölservicesektor. Stifel empfiehlt, sich in diesem Umfeld auf Qualitätsunternehmen wie  Baker Hughes  (NASDAQ:BKR), Liberty Energy (OTC:LBYE) und Cactus (NYSE:WHD) zu konzentrieren.


China, der weltweit größte Importeur von Rohöl, bleibe laut den Analysten weiterhin eine ungewisse Variable.


„Auch wenn es schwer abzuschätzen ist, scheint es, dass die chinesischen Behörden an Konjunkturmaßnahmen arbeiten, um das Ziel eines Wirtschaftswachstums von 5 % im Jahr 2025 zu erreichen“, schrieb Stifel. Der Ölnachfrage in China liege derzeit bei etwa 16,8 mbpd, was nur geringfügig über dem Niveau von 2023 liege, nachdem sie im Vorjahr um 2 mbpd gegenüber 2022 gestiegen war. China sei in den letzten zehn Jahren einer der Haupttreiber für das weltweite Nachfragewachstum bei Öl gewesen und bleibe eine entscheidende Größe im globalen Ölverbrauch.


Währenddessen erwarten die Analysten, dass Unternehmen aus dem Midstream-Sektor bei fallenden Preisen besser abschneiden könnten. Diversifizierte Unternehmen wie Enterprise Products Partners (NYSE:EPD),  Energy Transfer  (NYSE:ET) und MPLX (NYSE:MPLX) seien ihrer Ansicht nach gut positioniert, um die Volatilität zu bewältigen.

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

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