Neue Wege in der US-Handelspolitik: Warum Lighthizer nicht im Spiel ist
Investing.com - Laut einem letzte Woche erschienen Bericht könnte Robert Lighthizer möglicherweise keine Rolle in der kommenden Trump-Regierung spielen. Angesichts der Tatsache, dass Lighthizer eine Schlüsselfigur bei der Einführung von Zöllen während Trumps erster Amtszeit war und die harte Haltung des designierten US-Präsidenten bei Handelsverhandlungen geteilt hat, war diese Entwicklung nicht abzusehen.
In einer aktuellen Kundenmitteilung haben die Strategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) die möglichen Auswirkungen von Lighthizers Abwesenheit erörtert und sie in den breiteren Kontext von Trumps jüngsten Äußerungen zu Zöllen gestellt.
Die schlechte Nachricht für die Weltwirtschaft: Trotz der wahrscheinlichen Nichtnominierung von Lighthizer für einen Posten in der neuen US-Regierung, sind Zölle nach wie vor „wahrscheinlich“. Trump hatte im Wahlkampf damit gedroht, die Zölle auf wichtige Handelspartner wie Mexiko, Kanada, China und die BRIC-Staaten zu erhöhen.
Jamieson Greer, Trumps Wunschkandidat für das Amt des US-Handelsbeauftragten, und Peter Navarro, der zum Senior Counselor für Handel und Produktion ernannt werden soll, gelten beide als Befürworter einer strengen Handelspolitik.
„Wir gehen daher weiterhin davon aus, dass hohe Zölle eingeführt werden, mit oder ohne Lighthizer“, so die Strategen um Matthew Luzzetti.
Die Zusammensetzung von Trumps Wirtschaftsteam deutet jedoch auf einen differenzierten Ansatz in Bezug auf Zölle hin. Der designierte Finanzminister Scott Bessent hat sich für eine strategische Anwendung von Zöllen ausgesprochen, während der designierte Handelsminister Howard Lutnick sie als „Verhandlungsmasse“ betrachtet, um Handelsbarrieren für US-Exporte zu senken.
„Auch wenn Zölle kommen werden, wird es Stimmen geben, die ein sinnvolles Gegengewicht zu den hawkishen Tendenzen im Handelsbereich bilden. Wir würden hier den universellen Referenzzoll als am meisten gefährdet ansehen“, so die Strategen.
Die jetztige Nichtnominierung von Lighthizer könnte von den Märkten und Handelspartnern als eine Aufweichung der US-Handelspolitik interpretiert werden. Nach Ansicht der Deutschen Bank „wird Trump dieses Signal wahrscheinlich nicht senden wollen“.
Um seine harte Haltung aufrechtzuerhalten, könnte Trump die Rhetorik rund um Zölle verschärfen, um deren Bedeutung für die Agenda seiner Regierung zu unterstreichen. Die jüngsten Drohungen mit höheren Zöllen gegen Kanada, Mexiko und die BRIC-Staaten sind Beispiele für diesen Ansatz.
Ohne die von Lighthizer verfolgte maximalistische Zollstrategie könnten die Wirtschaftsaussichten nach Ansicht von Strategen einige Vorteile aufweisen. So könnte eine weniger aggressive Zollpolitik von Anfang an das Risiko eines erheblichen Angebotsschocks für die Wirtschaft verringern. Folglich sieht die Bank eine bessere Verteilung der Wachstums- und Inflationsergebnisse, wenn auch nur geringfügig.
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