Deutsche Staatsanleihen gaben leicht nach, obwohl die Industrieproduktion im August stark anstieg.
Die Automobilindustrie trug erheblich zum Produktionszuwachs bei, jedoch wird ein Rückgang in den kommenden Monaten erwartet.
Marktblick richtet sich auf US-Verbraucherpreisdaten, während steigende Rohölpreise Zinssenkungserwartungen dämpfen.
Am Dienstag haben die Kurse deutscher Staatsanleihen geringfügig nachgegeben. Der Euro-Bund-Future, der als richtungweisender Terminkontrakt gilt, fiel am Vormittag um 0,04 Prozent und notierte bei 133,54 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 2,24 Prozent. Es fehlten zunächst klare Marktimpulse, obwohl besser als erwartete Industriedaten aus Deutschland kaum für Bewegung sorgten. Die Gesamtproduktion stieg im August um bemerkenswerte 2,9 Prozent im Monatsvergleich, während Analysten lediglich einen Anstieg von 0,8 Prozent erwartet hatten.
Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, erklärte, dass dieser Anstieg vor allem der Automobilindustrie zu verdanken sei. Diese habe im August aufgrund ungewöhnlich geringer Werksferien rund 19 Prozent mehr produziert als im Vormonat Juli. Er warnte jedoch davor, dass die Industrieproduktion in den kommenden Monaten wieder abnehmen könnte, wie er auf dem Kurznachrichtendienst X mitteilte. Bereits am Montag hatten die Auftragseingangszahlen enttäuscht.
Im weiteren Handelsverlauf werden keine weiteren marktbewegenden Konjunkturdaten erwartet. Die Investoren richten ihre Aufmerksamkeit auf die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreisdaten aus den USA. Die Märkte rechnen damit, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen lediglich um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Die Erwartungen einer Zinssenkung wurden zuletzt durch gestiegene Rohölpreise gedämpft, die zu einer höheren Inflation führen könnten. Allerdings gaben die Ölpreise am Dienstag nach und sorgten für eine leichte Entspannung.
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