Cardano hat es aktuell nicht leicht. Nach drei Verlusttagen in Folge und einem erneuten Rückgang um 5 % konnte sich der ADA-Kurs zwar oberhalb der Marke von 0,70 US-Dollar stabilisieren, doch die Abwärtsdynamik bleibt bestehen. Während einige Derivatemärkte bullische Signale senden, überwiegt der Einfluss makroökonomischer Unsicherheiten – allen voran der eskalierende US-Handelskonflikt.
Noch zu Beginn der Woche versuchte Cardano, die psychologisch wichtige 1-Dollar-Marke zurückzuerobern. Doch dieser Versuch scheiterte, und der Verkaufsdruck nahm spürbar zu. Während sich andere Layer-1-Projekte besser behaupten konnten, ist ADA in den letzten Tagen regelrecht unter die Räder gekommen.
Zum Vergleich: Binance Coin (BNB) zeigte sich deutlich stabiler und konnte sich über 573 US-Dollar halten – gestützt durch Berichte, dass die Trump-Familie Gespräche über eine Übernahme von Binance führt. Auch XRP konnte sich über 2,20 US-Dollar behaupten und profitierte von der Nachricht, dass das Unternehmen eine Lizenz für Krypto-Zahlungen in Dubai erhalten hat.
Während andere Kryptowährungen wie PEPE oder BNB Kursgewinne verbuchen, setzt sich bei ADA die Talfahrt fort. In der vergangenen Woche hat die Kryptowährung inzwischen mehr als 40 % ihres Werts verloren – die schwächste Performance unter den Top-Ten-Coins.
Eigentlich hätten die jüngsten Inflationsdaten der USA für etwas Erleichterung sorgen können. Doch anstatt für Optimismus zu sorgen, haben sie neue Sorgen ausgelöst. Zwar scheinen sie eine Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) hinauszuzögern, gleichzeitig aber auch die Angst vor einer Verlängerung des Handelskriegs zu verstärken.
Aktuelle Daten der CME Group zeigen eine 99-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen bei der nächsten Sitzung am 21. März unverändert lässt. Doch anstatt das als Kaufgelegenheit zu sehen, haben viele Trader ihre Positionen reduziert.
Besonders kritisch wird die politische Unsicherheit rund um den US-Handelskonflikt gesehen. Viele Anleger befürchten, dass die Trump-Regierung nicht nur bestehende Handelszölle aufrechterhalten, sondern möglicherweise sogar noch ausweiten könnte. Das trifft vor allem spekulative Anlagen wie ADA.
Tatsächlich zeigen jüngste Prognosen auf Polymarket, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Trump die Zölle auf kanadische Waren bis Mai 2025 senkt, um 18 % gefallen ist. Statt eines positiven Stimmungsumschwungs setzt sich also die Skepsis durch.
Hinzu kommt Unsicherheit über die geplante Krypto-Strategiereserve. Spekulationen, dass Trump möglicherweise nicht die nötige Zustimmung des Kongresses erhält, um Mittel für dieses Vorhaben bereitzustellen, haben ebenfalls dazu geführt, dass einige Investoren ihre ADA-Bestände reduziert haben.
Charttechnisch sieht es für Cardano nicht gut aus. Der Kurs hat mehrere kurzfristige gleitende Durchschnitte nach unten durchbrochen, was ein klares Zeichen für nachlassende Kaufkraft ist.
Aktuell kämpft ADA darum, sich über 0,70 US-Dollar zu halten, während der Verkaufsdruck weiter zunimmt. Besonders besorgniserregend ist die „Death Cross“-Formation, die sich in den letzten Tagen gebildet hat: Der 5- und 8-Tage-SMA sind unter den 13-Tage-SMA gefallen – ein klassisches Signal für eine Fortsetzung des Abwärtstrends.
Auch der MACD-Indikator gibt keine Entwarnung. Die MACD-Linie hat die Signallinie nach unten durchbrochen, was auf eine weitere Schwäche hindeutet. Zudem zeigt das Histogramm eine zunehmende Abwärtsdynamik, die darauf hindeutet, dass sich der Verkaufsdruck verstärken könnte.
Sollte ADA unter 0,70 US-Dollar fallen, rückt die nächste Unterstützung bei 0,65 US-Dollar ins Visier. Wenn auch diese Marke nicht hält, könnte der Kurs in den Bereich von 0,50 US-Dollar abrutschen – ein Niveau, das zuletzt Ende 2023 erreicht wurde.
Es gibt jedoch eine Chance auf eine Gegenbewegung. Falls ADA wieder über 0,73 US-Dollar klettert, könnte das eine Erholung in Richtung der 0,82-Dollar-Marke auslösen. Doch angesichts der aktuellen Marktlage bleibt das Risiko auf der Unterseite größer. Die Gefahr eines weiteren Kursrutsches ist real, und Anleger sollten sich darauf einstellen, dass Cardano noch eine Weile unter Druck bleibt.