Ethereum (ETH) hat sich am Freitag über der Marke von 3.400 USD gehalten, nachdem die Kernentwickler beschlossen haben, das Pectra-Upgrade im März 2025 einzuführen. Damit steht Ethereum möglicherweise vor einer spannenden Phase. Denn während sich die Aufmerksamkeit vieler Investoren auf Bitcoin richtet, bietet Ethereum mit dem kommenden Upgrade einige interessante Entwicklungen, die das Netzwerk effizienter, nutzerfreundlicher und attraktiver für Staker machen könnten. Doch was steckt genau hinter Pectra, und was bedeutet das für den Kurs?
Die Ethereum-Entwickler haben sich darauf geeinigt, das Pectra-Upgrade im März 2025 zu starten – vorausgesetzt, die geplanten Tests in den Netzwerken Sepolia und Holesky verlaufen reibungslos. Sollten sich dabei keine größeren Probleme zeigen, könnte das Upgrade pünktlich ausgerollt werden. Interessant: Der Zeitplan setzt genau ein Jahr nach dem letzten großen Update, dem Dencun-Upgrade, an.
Pectra bringt einige spannende Neuerungen mit sich, die das Ethereum-Netzwerk weiterentwickeln sollen. Unter anderem:
EIP-7702: Diese Verbesserung führt das Konzept der „Account Abstraction“ ein. Dadurch wird die Nutzung von Ethereum-Wallets deutlich einfacher. Künftig könnten Nutzer Sammeltransaktionen durchführen, einmalige Gasgebühren zahlen und ihre Accounts besser wiederherstellen. Sogar gesponserte Transaktionen werden möglich, was Ethereum für Unternehmen und Endnutzer gleichermaßen attraktiver macht.
EIP-2537: Dieses Upgrade nimmt sich der Zero-Knowledge-Kryptografie an und verbessert die Privatsphäre, Sicherheit und Skalierbarkeit im Ethereum-Netzwerk erheblich.
EIP-7002 und EIP-7251: Diese beiden Updates sind besonders für Staker interessant. Sie ermöglichen flexiblere Abhebungen und erhöhen das maximale Staking-Limit von derzeit 32 ETH auf 2.048 ETH. Dies könnte die Anzahl der Validatoren reduzieren und gleichzeitig die Netzwerkgesundheit langfristig stabilisieren.
Ursprünglich hatte das Pectra-Upgrade rund 20 Ethereum Improvement Proposals (EIPs) enthalten. Doch um Risiken zu minimieren, entschied man sich im vergangenen September dazu, das Upgrade in zwei Phasen aufzuteilen. Der zweite Teil, unter dem Namen Fusaka, soll nach Pectra folgen.
Mit diesen Verbesserungen könnte Ethereum nicht nur bestehende Nutzer halten, sondern auch neue Investoren und Entwickler ins Netzwerk ziehen – ein positiver Impuls für die künftige Entwicklung.
ETH konnte in den vergangenen 24 Stunden rund 2 % zulegen und sorgte damit für Liquidationen im Wert von über 33 Millionen USD. Besonders spannend: Ethereum bildet aktuell die rechte Schulter eines inversen Kopf-Schulter-Musters, das seit Anfang 2024 in Arbeit ist – ein klassisches bullisches Chartmuster, das häufig auf eine bevorstehende Rally hindeutet.
Allerdings gibt es auch einige Hürden. Die wichtigste ist die absteigende Trendlinie, die seit Dezember als starker Widerstand fungiert. Sollte Ethereum diesen Widerstand erfolgreich durchbrechen, liegt das nächste große Ziel bei 4.093 USD, einem Preisniveau, das in den letzten zehn Monaten als eine starke Hürde galt. Immer wieder scheiterte Ethereum an dieser Marke und wurde von Verkäufen ausgebremst.
Sollte ETH es schaffen, mit genügend Volumen die 4.093 USD zu durchbrechen und dieses Niveau als Unterstützung zu etablieren, könnten die Bullen das Ruder übernehmen. Ein solcher Ausbruch könnte den Kurs in Richtung 6.000 USD treiben – ein Szenario, das viele Investoren auf dem Radar haben. Allerdings bleibt das bisherige Allzeithoch von 4.868 USD ein potenzieller Widerstand, den Ethereum erst überwinden muss, bevor neue Höchststände in Angriff genommen werden können.
Doch was passiert, wenn es nicht klappt? Sollte ETH unter das wichtige Unterstützungsniveau von 2.817 USD fallen, würde das bullische Szenario ins Wanken geraten. Ein Rückgang unter diese Marke könnte dazu führen, dass ETH wieder in einen Abwärtstrend gerät und sich die Korrektur weiter vertieft.
Ein Blick auf die technischen Indikatoren zeigt, dass die Bullen momentan das Zepter in der Hand halten. Sowohl der Relative Strength Index (RSI) als auch der Stochastic Oscillator (Stoch) liegen über ihren neutralen Niveaus, was auf ein dominierendes Kaufinteresse hindeutet.
Ein weiteres bullisches Zeichen: Ethereum-ETFs verzeichneten zuletzt starke Mittelzuflüsse. Laut Daten von Coinglass gab es allein am Donnerstag Nettozuflüsse in Höhe von 166,6 Millionen USD. Das zeigt, dass institutionelle Investoren weiterhin Vertrauen in Ethereum haben und auf langfristige Kurssteigerungen setzen.
Ethereum steht vor einer spannenden Phase. Das Pectra-Upgrade könnte wichtige Fortschritte für das Netzwerk bringen und Ethereum für neue Anwendungsfälle öffnen. Gleichzeitig zeigen sich bullische Chartmuster, die auf eine mögliche Fortsetzung des Aufwärtstrends hindeuten. Der entscheidende Moment kommt allerdings erst, wenn Ethereum den Widerstand bei 4.093 USD knackt – dann könnte sich die Rally weiter beschleunigen.
Für Anleger gilt es, die kommenden Wochen genau zu beobachten. Sollte der Widerstand brechen, könnte sich eine attraktive Kaufgelegenheit ergeben. Andernfalls bleibt die Unterstützung bei 2.817 USD die kritische Marke, die es zu verteidigen gilt.