Bitcoin ETFs 2024: Prognosen, Chancen und strategische Investitionsmöglichkeiten

Bitcoin konnte als König der Kryptowährungen die Welt in den letzten Jahren im Sturm erobern und hat seit seiner Einführung Ende der 2000er-Jahre einen sagenhaften Aufstieg hingelegt. 

Durch die zunehmende Digitalisierung und Verbreitung von digitalen Währungen sowie dem Wunsch der Menschen nach einer inflationssicheren Investitionsmöglichkeit konnte Bitcoin in den letzten Jahren immer wieder alle Rekorde brechen und zunächst für Überraschung und anschließend für Bestätigung bei den Anlegern sorgen. Allerdings war Bitcoin aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Kryptowährung handelt, auch nicht immer leicht zu handeln.

Da jedoch immer mehr Menschen die Geldanlage durch den Kauf von ETFs in die eigene Hand nehmen und dennoch auch am Kryptomarkt teilhaben wollen, war es nur eine Frage der Zeit bis die ersten Bitcoin ETFs vorgestellt wurden. Aber was hat es mit diesen auf sich und was gilt es für Anleger in dieser Hinsicht zu beachten, um das Meiste aus der eigenen Investition zu machen? Im Rahmen dieses Artikels klären wir hierüber auf und zeigen, was bei Bitcoin ETFs zu beachten gilt und wann sich diese für die eigene Geldanlage lohnen könnten. 

Ein Bitcoin ETF ist ein börsengehandelter Fonds (Exchange Traded Fund), der den Bitcoin-Preis abbildet. Damit bekommen Investoren die Möglichkeit am Wertzuwachs von Bitcoin teilzuhaben, obwohl diese nicht selbst in die Kryptowährung investiert haben. Krypto-ETFs sind moderne, aber mittlerweile weit verbreitete Finanzprodukte, die an Börsen gehandelt werden und damit eine Verbindung zwischen der traditionellen Finanzwelt und aktuellen Kryptowährungen, wie dem Bitcoin, herstellen. 

Wie in der Abbildung gut erkennbar wird, ist die Nachfrage nach Bitcoin ETFs in den letzten Jahren rasant angestiegen und wird in den kommenden Jahren noch weiter zulegen. 

Bitcoin-ETF-Nachfragewachstum (2019-2024)

Wie funktioniert ein Bitcoin ETF?

Bei einem Bitcoin ETF gibt es in der Regel zwei unterschiedliche Funktionsweisen. Einerseits gibt es die Möglichkeit, dass der Bitcoin ETF direkt Bitcoin kauft (Bitcoin Spot ETF) und andererseits gibt es auch die Option, dass der Bitcoin ETF den Bitcoin-Preis abbildet (Bitcoin Futures ETF). Abhängig von der jeweiligen Anlagestrategie kann es sich lohnen, die eine oder andere ETF-Variante zu kaufen. 

Bitcoin Spot ETF vs. Bitcoin Futures ETF

Im Wesentlichen unterscheiden sich die zwei Varianten, wie folgt:

• Der Bitcoin Spot ETF kauft und hält tatsächlich Bitcoin. Hierdurch wird der genaue Preis des Bitcoin abgebildet, aber das Handling und die sichere Verwahrung des Bitcoins erschwert.

• Der Bitcoin Futures ETF bildet den Bitcoin-Preis durch den Kauf von Bitcoin-Futures-Kontrakten ab. Hierdurch werden einerseits Lagerkosten eingespart und die Verwaltung vereinfacht. Allerdings gibt es auch mögliche Preisabweichungen vom tatsächlichen Bitcoin-Preis, was eventuell einen Tracking Error nach sich zieht. 

In Sachen Zielgruppen ist der Bitcoin Spot ETF vor allem für langfristige Investoren gedacht, die direkt von der Wertentwicklung der beliebtesten Kryptowährung profitieren möchten. Der Bitcoin Futures ETF spricht wiederum vor allem die Menschen an, die kurzfristig investieren wollen und keine physische Verbindung zu Kryptowährungen wünschen. 

Beteiligung von Anlegergruppen

Bitcoin ETFs bieten Anlegern eine Reihe von Vorteilen, die ihnen dabei helfen können das eigene Portfolio zu diversifizieren und auf eine vergleichsweise leichte Art und Weise in den Bitcoin zu investieren. Zu diesen Vorteilen zählen:

• Regulierte Investitionsmöglichkeiten

Dank Bitcoin ETFs können Anleger eine regulierte und vor allem transparente Möglichkeit nutzen, um in Bitcoin zu investieren. Durch die strengen Auflagen der Aufsichtsbehörden können die Investoren auf zusätzliche Sicherheit vertrauen.

• Einfache Beteiligung an der Preisentwicklung von Bitcoin

Der Handel der Bitcoin ETFs an regulierten Börsen eröffnet eine einfache und zugleich bequeme Option für Anleger, um am Wertzuwachs von Bitcoin teilzuhaben. All das, ohne selbst die technischen Details von Krypto-Börsen und -Wallets kennen zu müssen. 

Bitcoin ETFs sind nicht gleich Bitcoin ETFs. Dementsprechend lohnt es sich im Voraus einen genauen Blick auf die Angebote zu werfen und herauszufinden, welche Angebote es gibt. Zu den wichtigsten Optionen zählen die folgenden: 

Vergleich der ETF-Verwaltungsgebühren und Kosten

• BlackRock Bitcoin ETF

Der BlockRock Bitcoin ETFs zählt zu den bekanntesten Bitcoin ETF-Angeboten und baut auf eine solide Struktur, die durch eine der größten Investmentgesellschaften der Welt abgesichert ist. 

• Grayscale Bitcoin Trust ETF

Der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) war einer der ersten Investmentfonds, die Anlegern den einfachen Zugang zur Geldanlage in Bitcoin ermöglicht haben. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass dieser nicht als ETF gehandelt wird und dadurch Abweichungen im Vergleich zum aktuellen Marktpreis aufweisen kann. 

• Andere bekannte Bitcoin ETFs (z.B. Fidelity und VanEck)

Weitere Bitcoin ETFs kommen auch aus den Häusern Fidelity und VanEck und können abhängig von den individuellen Vorlieben und Strategien der Anleger unterschiedliche Möglichkeiten in Sachen Preis und Langfristigkeit bieten. 

Bevor es an den Kauf von Bitcoin ETFs geht, sollten Investoren verschiedene Faktoren berücksichtigen, um auf Nummer sicher zu gehen und sich darauf verlassen zu können, dass das eigene Geld verantwortungsvoll angelegt ist. Hierfür lohnt es sich einen Blick auf Folgendes zu werfen:

• Gesetzliche Beschränkungen in Deutschland

In Deutschland gelten aktuell gesetzliche Beschränkungen, was den direkten Kauf von Bitcoin ETFs erschwert. Durch die OWAG (Offenlegungs-, Wohlverhaltens- und Organisationsrichtlinien) und UCITS (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities) Richtlinien müssen Investmentfonds strenge Richtlinien erfüllen, was auch eine Hürde für hiesige Anleger darstellt.

Warum es in Deutschland nicht möglich ist, direkt Bitcoin ETFs zu kaufe

Aufgrund der strengen OWAG- und UCITS-Richtlinien ist es für Anleger in Deutschland derzeit nicht direkt möglich, Bitcoin ETFs zu kaufen. Durch die Einstufung von Bitcoin ETFs als hochvolatiles und spekulatives Anlageinstrument durch deutsche Behörden werden aktuell nicht die Anforderungen erfüllt, die für UCITS-konforme Produkte notwendig sind. 

Dementsprechend müssen Anleger andere Kanäle nutzen, um Bitcoin ETFs zu kaufen. Hierfür bieten sich beispielsweise internationale Handelsbörsen an, die bereits jetzt einen stark vereinfachten Zugang zu Bitcoin ETFs bieten. Zu den aktuell verfügbaren Kaufkanälen zählen beispielsweise:

• eToro

eToro ist eine beliebte Social-Trading-Plattform. Sie ermöglicht den einfachen Handel mit einer großen Anzahl an ETFs und Kryptowährungen. Hierdurch können auch deutsche Anleger unkompliziert in Bitcoin ETFs investieren. Zudem eignet sich eToro vor allem für Anleger, die gerne einen Blick auf die Portfolios anderer Anleger werfen und sich dort Inspiration holen wollen. 

• Interactive Brokers

Interactive Brokers bietet den Anlegern den einfachen Zugang zu internationalen Märkten und eine große Auswahl an Finanzprodukten, wie Bitcoin ETFs. Außerdem ist die Plattform für ihre niedrigen Handelsgebühren und die professionelle Handelsumgebung bekannt. Interactive Brokers richtet sich vor allem an erfahrene Investoren, die tiefer in das Marktgeschehen eintauchen wollen. 

• DEGIRO

DEGIRO ist ein niederländischer Online-Broker, der auch deutschen Anlegern Zugang zu den internationalen Handelsmärkten bietet. Hierdurch können vor allem kostenbewusste Anleger und aktive Händler unter anderem Bitcoin ETFs zu niedrigen Handelsgebühren und in einer professionellen Umgebung kaufen.

• Swissquote

Swissquote ist eine Schweizer Online-Bank und -Broker, der eine breite Palette unterschiedlicher Finanzdienstleistungen anbietet und damit Anlegern die Möglichkeit bietet, alles in einer App zusammenzufassen. Hierdurch können auch deutsche Anleger davon profitieren in Bitcoin ETFs zu investieren und Zugang zu internationalen Handelsmärkten zu erhalten.

Wie zu sehen ist, gibt es trotz der Tatsache, dass es in Deutschland nicht direkt möglich ist, einen Bitcoin ETF zu kaufen, etliche Möglichkeiten, wie deutsche Anleger in diese investieren können. 

Im Laufe der letzten Jahre hat sich nicht nur einiges in Bezug auf Kryptowährungen, sondern auch auf die Einführung von Bitcoin ETFs getan. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Informationen zusammengefasst, um einen Überblick darüber zu geben, wie die Entwicklung von Bitcoin ETFs abgelaufen ist und zukünftig aussehen könnte. 

Marktentwicklung nach der Einführung von Bitcoin-ETFs

Aktuelle Entwicklungen und Genehmigungen (2024)

In diesem Jahr die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) mehrere Bitcoin Spot ETFs genehmigt und offiziell zugelassen. Nachdem in der Vergangenheit oft Bitcoin Futures ETFs zugelassen wurden, stellt diese Zulassung einen weiteren Meilenstein für Kryptowährungen dar. Dank der neuen Zulassungen wird das Vertrauen in die Infrastruktur und Sicherheit des Bitcoin-Marktes gestärkt und legt den Grundstein für zukünftige Investitionen. 

SEC genehmigt mehrere Bitcoin Spot ETFs im Jahr 2024

Viele Experten und Krypto-Unterstützer haben lange auf den Zeitpunkt hingefiebert, in dem die SEC endlich Bitcoin Spot ETFs zulässt und damit das Vertrauen in die Kryptowährung und deren Markt steigert. Durch die direkte Exposition der Investoren zum Bitcoin-Preis, indem diese diesen auch wirklich kaufen und halten, wird dessen Unterstützung weiter wachsen, wie auch die folgende Grafik verdeutlicht: 

Bedeutende Kapitalzuflüsse in den BlackRock iShares Bitcoin Trust (ETF.com)

Basierend auf dem gestiegenen Vertrauen der Nutzer durch die unterschiedlichen Zulassungen konnten immer stärkere Zuwächse verzeichnet werden. Bitcoin wird immer mehr als ernsthafte Anlageklasse betrachtet, weil BlackRock als eine der größten Investmentfirmen der Welt auf die Zukunft der Kryptowährung vertraut. Das zeigt sich auch in den Kapitalzuflüssen in den BlackRock iShares Bitcoin Trust, wie die nachfolgende Grafik zeigt:

Historische Bitcoin ETF Anträge und Genehmigungen

Dabei sah es jedoch nicht immer so aus. Wie die Historie der Bitcoin ETF Anträge zeigt, war deren Anfang alles andere als leicht und von zahlreichen Hindernissen geprägt, die es zunächst zu bewältigen gab. 

Erste Anträge (2013-2016)

Bereits zwischen 2013 und 2016 wurden die ersten Anträge für Bitcoin ETFs eingereicht. Diese wurden jedoch von der SEC abgelehnt, weil es damals noch größere Bedenken bezüglich der Marktmanipulation gab und die allgemeine Stabilität des Bitcoin-Marktes in Frage gestellt wurde. 

Ablehnungen und GBTC (2017-2020)

Nachdem die ersten Anträge abgelehnt wurden, wurden zwischen 2017 und 2020 neue Konzepte für Bitcoin ETFs präsentiert, die ebenfalls weitestgehend abgelehnt wurden. Allerdings konnte der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), der zwar streng genommen kein ETF ist, an Beliebtheit gewinnen. Er stellte eine der wenigen Möglichkeiten dar, um indirekt in Bitcoin und dessen Wachstum, zu investieren und stellte die Basis für manche der aktuellen Bitcoin ETFs dar. 

Erste Genehmigungen und weitere Anträge (2021-2022)

2021 war es dann endlich soweit, als die SEC die ersten Bitcoin Futures ETFs genehmigte und damit Investoren endlich die Möglichkeit bot, an der Preisentwicklung von Bitcoin teilzuhaben. Eine der beliebtesten Möglichkeiten hierfür war der ProShares Bitcoin Strategy ETF, der den Wendepunkt für die Genehmigung weiterer Bitcoin ETFs darstellt. 

Beteiligung von BlackRock (2023)

Spätestens 2023 stand mit den Plänen von BlackRock, einer der größten Investitionsfirmen der Welt, einen Bitcoin ETF an den Start zu bringen, der Wendepunkt fest. Dank des prominenten Backups stieg die Akzeptanz für Bitcoin weiter, wodurch Bitcoin endlich als Anlageklasse akzeptiert wurde. 

Bitcoin ETF Prognose

Nachdem die Turbulenzen der letzten Jahre überwunden werden konnten, sind Bitcoin ETFs mittlerweile im Mainstream angekommen und können nach und nach immer mehr Menschen als Anlagemöglichkeit begeistern. Die nachfolgende Grafik zeigt den Zuwachs der angebotenen Bitcoin ETFs im Laufe der letzten Jahre und die Prognose der angebotenen ETFs für die nächsten Jahre.

Während die Zukunft der Bitcoin ETFs dank immer mehr Zulassungen und Optionen für die Nutzer rosig aussieht, stellt sich die Frage, wie diese eigentlich im Vergleich zu anderen Kryptowährungsinvestitionsprodukten performen. Aus diesem Grund wollen wir nachfolgend einen genauen Blick auf die Branche werfen und herausfinden, welche Optionen Anleger haben.  

Wie in der Abbildung gut Vor- und Nachteile verschiedener Kryptowährungsinvestitionsprodukte

Um einen besseren Überblick über die einzelnen ETFs, ETPs, und ETCs zu erhalten, wollen wir nachfolgend einen genauen Blick auf deren Vor- und Nachteile werfen:

Für Anleger bieten sich eine Reihe von konkreten Anlagestrategien, die diese nutzen können, um ihr Geld in Bitcoin ETFs zu investieren. Hierfür eignen sich vor allem die folgenden:

1. Langfristige Buy-and-hold-Strategie

Bei dieser Strategie werden Bitcoin ETFs über einen längeren Zeitraum von meist mindestens 5 Jahren gekauft und gehalten. Hierdurch werden die Handelsgebühren gesenkt und der langfristige Wachstumstrend von Bitcoin genutzt. 

2. Dollar-Cost-Averaging (DCA)

Beim Dollar-Cost-Averaging wird immer wieder regelmäßig ein fester Betrag in einen Bitcoin ETF der Wahl investiert. Dabei spielt der aktuelle Preis keine Rolle. Das DCA reduziert das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu kaufen und glättet zudem auch die Auswirkungen von Preisschwankungen. 

In dieser Grafik zeigt sich, wie Buy and Hold im Vergleich zu Dollar-Cost-Averaging steht.

3. Taktische Asset Allocation

Bei der taktischen Asset Allocation passen Anleger die Gewichtung der eigenen ETF-Investitionen basierend auf den Marktbedingungen und Preistrends an. Hierfür werden regelmäßig die Marktbedingungen Preistrends analysiert. Damit können selbst kurzfristige Marktbewegungen zum eigenen Vorteil und der Gewinnsteigerung genutzt werden. In der nachfolgenden Grafik zeigt sich eine Prognose für die taktische Asset Allocation in Bitcoin ETFs. 

Wie deutlich zu erkennen ist, haben Bitcoin ETFs eine lange Geschichte mit vielen Hochs und Tiefs. Während zu Beginn kaum Bitcoin ETFs vorhanden waren, weil diese immer wieder durch die SEC abgelehnt wurden, hat sich der Markt in den letzten Jahren stark und schnell weiterentwickelt. Spätestens durch den Einstieg von BlackRock im letzten Jahr konnten Bitcoin ETFs einen wahren Zuwachs an Vertrauen und Wert gewinnen und immer mehr Anlegern die Chance geben, einfach und ohne große Risiken am Bitcoin-Wachstum teilzuhaben. 

Im Hinblick auf die Zukunft ist deshalb davon auszugehen, dass noch deutlich mehr Bitcoin ETFs und weitere Finanzprodukte mit der beliebtesten Kryptowährung als Herzstück veröffentlicht werden, um den Menschen mehr Möglichkeiten beim Anlegen des eigenen Vermögens zu bieten. In jedem Fall wird es mit Spannung zu verfolgen bleiben, wie sich Bitcoin und der Markt der dazugehörigen ETFs in den letzten Jahren entwickeln wird.