Investing.com - Schwerer Rückschlag für den Biotech-Riesen Moderna (NASDAQ:MRNA) am Donnerstag: Die Aktie des Unternehmens stürzte um mehr als 11 % ab. Der Grund? Kürzungen im Budget für Forschung und Entwicklung (F&E). Dies kündigte Moderna auf seinem jährlichen F&E-Tag an. Doch was steckt hinter dieser Entscheidung, die viele Anleger verunsichert hat?
Moderna plant, seine F&E-Ausgaben in den kommenden Jahren drastisch zu senken. Konkret will das Unternehmen seine Investitionen von ursprünglich 4,8 Milliarden Dollar im Jahr 2024 auf etwa 3,6 bis 3,8 Milliarden Dollar bis 2027 reduzieren. Die Nachricht stieß an der Börse auf Skepsis, obwohl Moderna gleichzeitig betonte, dass dies Teil einer umfassenderen Strategie sei. Diese sieht vor, bestehende Forschungsprojekte zu priorisieren und das kommerzielle Geschäft auszubauen.
Fokus auf 10 Produkte bis 2027
Der CEO von Moderna, Stéphane Bancel, machte klar, dass das Unternehmen trotz der Kürzungen in der Forschung und Entwicklung große Pläne für die Zukunft habe. „Unsere nachgewiesene Erfolgswahrscheinlichkeit in der Forschung und Entwicklung war in jedem Entwicklungsstadium höher als der Branchendurchschnitt“, so Bancel. Tatsächlich hebt sich Moderna mit einer Erfolgsquote von 66 % in klinischen Studien deutlich von der Konkurrenz ab – der Branchendurchschnitt liegt gerade einmal bei 19 %.
Dennoch sei es jetzt an der Zeit, den Fokus zu verschieben. „Der Umfang unserer Pipeline in der späten Entwicklungsphase in Verbindung mit der Herausforderung der Markteinführung von Produkten bedeutet, dass wir uns jetzt darauf konzentrieren müssen, diese zehn Produkte für Patienten bereitzustellen“, erläuterte Bancel. Dazu gehören unter anderem ein neuer COVID-19-Impfstoff sowie ein kombinierter Grippe-/COVID-Impfstoff, die beide 2024 erwartet werden. Auch in den Bereichen Onkologie und seltene Krankheiten plant das Unternehmen große Fortschritte. Andere Projekte würden ausgesetzt oder komplett eingestellt.
Moderna verteidigte die Kürzungen mit einem langfristigen Ziel: Durch die Reduzierung der F&E-Ausgaben wolle das Unternehmen seine vorhandenen Mittel effizienter einsetzen und gleichzeitig das Geschäft mit bereits in der Pipeline befindlichen Produkten stärken.
Das Unternehmen geht davon aus, ab 2025 wieder starke Umsätze zu generieren – geschätzt zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden Dollar. Für die Jahre 2026 bis 2028 rechnet Moderna mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von mehr als 25 %. Dies soll durch die Einführung neuer Produkte erreicht werden, die aus den bisherigen F&E-Investitionen hervorgegangen sind.
Gemischte Reaktionen von Analysten
Trotz der Kommunikationsstrategie von Moderna sorgten die Budgetkürzungen für Unsicherheit bei den Anlegern. Die Analysten von Jefferies bleiben jedoch optimistisch und behielten ihr „Buy“-Rating für die Moderna-Aktie bei. Sie erklärten: „Insgesamt entspricht das Update zwar unseren Erwartungen, aber die Kürzungen bei Forschung und Entwicklung in Höhe von 1 Milliarde Dollar liegen noch in weiter Ferne und sind nicht unmittelbar für 2025 geplant.“
Ähnlich äußerte sich Evercore ISI, die ebenfalls keine kurzfristige Gefahr für das Unternehmen sehen. Dennoch merkten die Experten an, dass es sich bei den Kostensenkungen um eine unvermeidbare Entwicklung handele. Es sei „eher eine Frage des Wann und nicht des Ob“ gewesen.
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